Der Hürther überzeugt bei der Tour de France die Experten und die Fans aus der Heimat
Radsport: Nils Politt ist ein echter Helfer der edlen Sorte

Nils Politt aus Hürth erledigt auf der 18. Etappe der Tour de France die Führungsarbeit für das UAE-Team.
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Die 112. Ausgabe der Tour de France ist in 2025 erneut eine der Sportveranstaltung des Jahres, die wie ein Magnet die Zuschauermassen weltweit anzieht. Schätzungsweise verfolgten rund 3,5 Milliarden Menschen vor ihren heimischen TV-Geräten die 16. Etappe von Montpellier hinauf zum geschichtsträchtigen Mont Ventoux und sahen unter anderem dem Hürther Radprofi Nils Politt (UAE Team Emirates – XRG) mit staunenden Gesichtern dabei zu, wie dieser unter größten Anstrengungen seine treuen Helferdienste für seinen Teamkapitän und dem gleichzeitigen Tour-Gesamtführenden, Tadej Pogacar, verrichtete.
Über eine halbe Million Radsport-Enthusiasten aller Länder säumten zudem auf dieser 171,5 km langen 16. Etappe den Weg von Politt und seinen Mitstreitern aus dem Profi-Peloton und feuerten das vorbeiziehende Fahrerfeld frenetisch an, um die Spitzensportler zu Höchstleistungen zu treiben. Und nicht wenige Zuschauer erhielten für ihr Erscheinen nicht nur eines von 16 Millionen Werbegeschenken, die von der voran fahrende Werbekarawane insgesamt auf den 21 Etappen verteilt werden, sondern bekamen direkt eine Trinkflasche von den vorbeiziehenden Tour-Helden in die Hand gedrückt.
Eine wertvolle Erinnerung
Über eine Trinkflasche eines Tour-Etappensiegers durfte sich am Mont Ventoux der Schülerfahrer des RC Schmitter Köln Gleuel, Jos Preußer, freuen. Zusammen mit seinen Eltern nahm Preußer bereits um neun Uhr morgens den 21 km langen und im Schnitt 7,5 Prozent steilen Anstieg mit dem Rennrad in Angriff, um sich einen aussichtsreichen Platz in Zielnähe zu sichern. Während die Radprofis in Montpellier vermutlich noch gar nicht den Startschuss zu hören bekamen, war der Gipfel für Familie Preußer schon nicht mehr zu erreichen, da der Zielbereich aufgrund des großen Andrangs bereits 500 Meter vor der Ziellinie gesperrt war.
Das tat der Vorfreude auf den fast schon hautnahen Kontakt mit dem Tour-Peloton allerdings überhaupt keinen Abbruch. So fand sich schließlich zwei Kilometer vor dem Ziel ebenso ein tolles Plätzchen, von dem aus der Schmitter-Nachwuchsfahrer erst den späteren Etappensieger Valentin Paret-Peintre und darauf die Favoriten im Kampf um die Gesamtwertung bestens aus der ersten Reihe anfeuern konnte. Wie es sich für wahrhaftige Radsportfans der Tour gehört, blieb die Familie natürlich ebenso für die später eintrudelnden Fahrer, die Teilweise erst eine halbe Stunde nach dem Sieger das Ziel erreicht hatten, für weitere Anfeuerungsrufe stehen.

Nicht einfach: Jos Preußer nimmt die Trinkflasche perfekt an.
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Ein absolutes Highlight war für Jos Preußer an diesem ereignisreichen Tour-Tag selbstverständlich die Begegnung mit Nils Politt. Das hellleuchtende Trikot der befreundeten Schmitter aus Gleuel erkannte der Tour-Etappensieger von 2021 trotz aller Anstrengungen am Berg rechtzeitig, um dem Zwölfjährigen eine Teamflasche und ein paar nette Worte mitzugeben.
Coole Aktion
„Ich fand es voll cool, dass Nils mir die Flasche gegeben hat und uns zu rief: ‚Schön, dass ihr da seid.‘ Das war echt eine tolle Aktion von ihm. Ich freue mich schon richtig auf die Schmitter Nacht, um ihn dort wiederzusehen“, blickt der Nachwuchsradsportler dem Radrenntag der Komet-Delia Köln, Politts Jugendverein, und des RC Schmitter Köln Gleuel am 1. August in Hürth-Stotzheim entgegen.
Einige Höhenmeter tiefer feierte mit Carlo Teenort ein weiterer Schmitter die Tour-Helden am Fuße des Anstieges an. Mit einer Gruppe aus 30 Personen und zahlreichen rund herumstehenden Belgiern, Dänen und Slowenen sorgte er bereits ab halb acht für eine ausgelassene Partystimmung an der Strecke und berichtete ebenfalls beseelt: „Als Nils bei uns durch die Kurve fuhr, hat er uns, sein Fan-Banner mit den Logos der Kometen und der Schmitter natürlich direkt entdeckt und uns zu gewunken. Das war ein einmaliges Erlebnis für alle und wir waren sehr stolz, einen so tollen Vertreter der beiden Vereine anfeuern zu dürfen.“
Es ist sehr, sehr schön, bekannte Gesichter von den Schmittern und Kometen am Straßenrand zu sehen.
Der UAE-Profi aus Hürth, der für seine Leistungen bei der diesjährigen Tour in der zweiten Woche vom Veranstalter bereits als „Bester Teamkollege“ ausgezeichnet wurde, wusste vor dem Start der 19. Etappe über zahlreiche weitere Fan-Momente zu berichten und zeigte sich darüber außerordentlich dankbar: „Es ist sehr, sehr schön, bekannte Gesichter von den Schmittern und Kometen am Straßenrand zu sehen. Gerade am Mont Ventoux war es etwas ganz Besonderes für mich, dort eine eigene Fankurve stehen zu haben und auf heimische Nachwuchsfahrer zu treffen. Im Allgemeinen waren in diesem Jahr generell sehr viel Kölner, Deutsche unterwegs und es ist wirklich schön zu sehen, dass der deutsche Radrennsport wieder angenommen wird und viele Fans einem zu jubeln.“

Seht her: Jos Preußer mit der Flasche von Nils Politt
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Über Anfeuerungsrufe seiner heimischen Fans darf sich der 31-Jährige ebenfalls am Sonntag in Paris gewiss sein, wenn sein Teamkapitän Pogacar mutmaßlich als Sieger der Tour de France 2025 im Schatten des Arc de Triumph das Endziel erreicht. Und vielleicht wird dann auch Nils Politt neben dem dann vierfachen Tour-Sieger und dessen Teamkollegen auf dem abschließenden Podest zu sehen sein, wie er den gebührenden Applaus für drei Wochen voll harter Arbeit und Entbehrungen entgegennimmt.