Anna und MariaHeiligenfiguren in Hürth-Efferen sind wieder da

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Bürgermeister Dirk Breuer (4.v.r.) und viele andere feierten die Einweihung des neues Bildstocks.

Bürgermeister Dirk Breuer (4.v.r.) und viele andere feierten die Einweihung des neues Bildstocks.

Hürth-Efferen – Die Heiligenfiguren Anna und Maria sind wieder da. Am Montagvormittag wurden die Figuren, die die Großmutter und Mutter Jesu darstellen und die bis vor etwa einem Jahr am Haus der früheren Metzgerei Dunke an der Kaulardstraße 63 gestanden hatten, feierlich geweiht. Nun stehen sie in einem neuen Wandbildstock an der Kaulardstraße, etwa 300 Meter von ihrem alten Standort entfernt.

Viele Gläubige und Mitstreiter des Projekts waren gekommen, um Anna und Maria in dem neuen aus Naturstein geschaffenen Bildstock zu bewundern. „Es ist uns wichtig, historische Denkmäler wie die Anna-Figur, die über viele Jahrzehnte das Ortsbild prägten und die viele Menschen hier schon seit Kindheitstagen kennen, als identitäts- und heimatstiftende Kulturgüter zu pflegen und zu bewahren“, betonte der Vorsitzende des Fördervereins Thomas Blank. Genau darin sehe er auch eine der wesentlichen Aufgaben des Fördervereins. Und auch Bürgermeister Dirk Breuer ist es ein großes Anliegen, dass Dinge, die Heimat bedeuten, feste Plätze in den Ortschaften haben oder bekommen. Er hatte den Verlust der Heiligenfiguren nach den Umbauarbeiten des Hauses bemerkt und nachgefragt. Dabei erfuhr er, dass der Eigentümer das Figurensemble und das Gitter noch habe, sie allerdings nicht mehr aufgestellt habe, weil er dachte, dass kein Interesse seitens der Bevölkerung bestehe.

Gymnasiallehrerin berichtet über Geschichte

„Anna war da, ihre Rettung konnte beginnen“, so Breuer. „Der Bürgermeister hat mich dann angesprochen“, erinnerte sich Blank und direkt sei klar gewesen, die Figuren sollen wieder in den Ort. Mit Spenden der Kreissparkasse, der Volksbank, des Fördervereins und der Bürgerstiftung Hürth konnte schließlich der neue Bildstock finanziert werden.

Über die Geschichte der Heiligen Anna, die weitaus seltener dargestellt wird als die Heilige Maria, berichtete im Rahmen der Feierstunde die ehemalige Gymnasiallehrerin Dorothea Klein. Sie hat auch den Text für die Informationstafel geschrieben, die neben dem Bildstock steht. Auf ihr ist unter anderem zu lesen, dass beim Zweiten Vatikanischen Konzil die Gedenktage von Joachim und Anna, den Eltern der Gottesmutter Maria, zusammen auf den 26. Juli festgelegt wurden. In ihrem Vortrag erinnerte sie auch daran, dass die Reliquien der Heiligen Anna durch die Kreuzzüge zunächst nach Mainz, dann jedoch von einem Steinmetz nach Düren gebracht worden seien. Dort sei bereits 1638 zum Annafest ein Markt veranstaltet worden, der Vorläufer des heutigen Anna-Festes.

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Und so wie die Anna-Kirche in Düren, sei auch die Kirche Mariä Geburt in Efferen im Zweiten Weltkrieg durch Bomben zerstört worden. „Beide Kirchen wurden 1956 nach ihrem Wiederaufbau eingeweiht“, so Klein. Diakon Heribert Siek segnete schließlich den Bildstock. Immerhin seien Anna und Joachim ja die Großeltern Jesu. Viele Eltern und Großeltern seien auch in Efferen unterwegs. „Es ist auch deswegen schön und bestärkend, die Anna und Maria hier im Ort zu haben, um die Gelegenheit nutzen können, ihnen unterwegs beim Vorbeigehen einen Gruß zu schicken“, so Siek. Im kommenden Jahr sollen die Figuren restauriert werden.

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