Hürther StadtbusnetzFahrgäste müssen sich auf einige Veränderungen einstellen

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Auf einige Veränderungen müssen sich die Fahrgäste mit dem Fahrplanwechsel Mitte Dezember einstellen.

Auf einige Veränderungen müssen sich die Fahrgäste mit dem Fahrplanwechsel Mitte Dezember einstellen.

Hürth – Das Stadtbusnetz wird dichter: Mit dem Fahrplanwechsel Mitte Dezember werden auch die Gesamtschule und das Albert-Schweitzer-Gymnasium an der Sudetenstraße sowie das Bundessprachenamt an der Horbeller Straße mit dem Stadtbus erreichbar sein. Zwischen dem Busbahnhof in Hürth-Mitte und dem Stadtbahnhof Hermülheim ergibt sicht durch geänderte Abfahrtzeiten ein Zehn-Minuten-Takt. Die Mehrkosten werden auf rund eine halbe Million Euro kalkuliert – obwohl an einigen Busverbindungen gespart wird.

Derzeit legen die 17 Fahrzeuge der Stadtbusflotte zusammen jährlich rund 950.000 Kilometer auf sechs Linien zurück. Vor Corona beförderten die Stadtbusse etwa 3,9 Millionen Fahrgäste pro Jahr. 1,3 Millionen Euro muss die Stadt dafür zuschießen.

CDU und Grüne wollen Optimierung des Hürther Stadtbusses

Auf Initiative der Bündnispartner CDU und Grüne wurde die Verwaltung schon im Dezember 2018 beauftragt, ein Konzept zur „Optimierung“ des Stadtbusnetzes zu erstellen. Mitte 2020 wurde ein Auftrag an das Gutachterbüro „stadtVerkehr“ in Hilden erteilt. Das Gutachten wurde in der ersten Jahreshälfte 2021 in mehreren Sitzungen des vom Rat eingerichteten Arbeitskreises Nahverkehr nach Verwaltungsangaben teils kontrovers diskutiert. Jetzt traf der Verkehrsausschuss mit den Stimmen von CDU, Grünen und AfD die grundsätzlichen Entscheidungen – gegen die SPD.

Verlängert wird die Linie 720, die demnächst an der Stadtbahn in Fischenich starten und über Kendenich und das Fachmarktzentrum an der Eschweiler Straße zum Busbahnhof und weiter über die Sudeten- und Horbeller Straße zum Stadtbahnhof Hermülheim sowie zurück fahren soll. Die Linie 713 fährt künftig vom Stadtbahnhof Hermülheim über den Busbahnhof nach Alt-Hürth bis zum Chemiepark, wird aber vor Kendenich gekappt. Und die Linie 714 wird ab Kalscheuren nur noch im Stundentakt nach Fischenich-Süd weiterfahren. Die Linie 718 von Hürth-Mitte nach Fischenich wird ganz gestrichen. Beschlossen wurde auch, dass der Stadtbus samstags eine Stunde bis 21 Uhr dranhängt. Werktags soll um 22 Uhr Schluss sein.

Fahrplan in Hürth: Grüne üben Kritik am Verfahren

Nach Einschätzung des CDU-Verkehrsexperten Gerd Fabian wird mit dem neuen Fahrplan „ein großer Schritt in Richtung Verkehrswende“ getan. Nach 20 Jahren sei es an der Zeit, konzeptionelle Veränderungen am „Erfolgsmodell Stadtbus“ vorzunehmen. Ein „gewaltiger Fortschritt“ sei die Anbindung der Schulen an der Sudetenstraße.

Das sah auch Hendrik Fuchs von den Grünen so; er äußerte sich aber zurückhaltender. „Das ist vielleicht nicht der große Wurf“, so Fuchs. Mit dem Beschluss werde aber ein klares Signal zur Stärkung des Nahverkehrs gesetzt. Fuchs kritisierte, dass der Gutachter im Arbeitskreis Nahverkehr nicht habe darlegen können, wie sich die Veränderungen auf die Fahrgastzahlen auswirken würden. Damit bleibe unklar, ob es sich tatsächlich um eine „Optimierung“ des Stadtbusnetzes handele.

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Nach Meinung des Sozialdemokraten Michael Kleofasz bringe das neue Stadtbusangebot „mehr Nachteile als Vorteile“. So würden unter anderem die Umsteigezeiten am Busbahnhof verlängert und die Anbindung der Hauptschule in Kendenich verschlechtert. „Unser Ziel bleibt die Taktverlängerung am Samstagabend bis Mitternacht und die Einführung des Sonntagsverkehrs“, so Kleofasz. „Davon sind wir noch weit entfernt.“

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