Unbekannte haben die Hennen mit Steinen beworfen und zwei Tiere getötet. Die Schule zeigt die richtige Reaktion, meint unser Kommentator.
Hühnerstall verwüstetEine bittere Lektion für die Schüler der Carl-Orff-Schule in Hürth

Die Schulkinder aus allen Klassenstufen kümmern sich um die Hühner, die ein Gehege an der Carl-Orff-Schule bevölkern.
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Es ist eine bittere Lektion für die Schülerinnen und Schüler der Carl-Orff-Grundschule in Hürth. Sie haben die vier Schulhühner ins Herz geschlossen, ihnen originelle Namen gegeben und sich liebevoll um das Wohl der Tiere gekümmert. Für die Kinder ist es ein Schock, dass Unbekannte nicht nur das Gehege verwüstet, sondern auch zwei der Tiere brutal getötet haben.
Mit großem Einsatz hat sich die ganze Schulgemeinde um die vier Legehennen im Schulgarten gekümmert. Beim Füttern, Einsammeln der Eier und auch beim Ausmisten des Hühnerstalls haben die Schülerinnen und Schüler einiges über die artgerechte Haltung erfahren. Sie wissen jetzt, woher das Frühstücksei kommt – aber vor allem auch, was es bedeutet, gemeinsam Verantwortung für Lebewesen zu übernehmen. Und das auch in den Ferien.
Vandalismus ist leider nicht nur in Hürth ein alltägliches Phänomen
In dem kleinen Hühnerhof an der Schule stecken jede Menge Herzblut und viel pädagogisches Engagement. Davon profitieren insbesondere Schülerinnen und Schüler, die sich sonst beim Lernen schwerer tun, so lautet eine erste Erfahrung. Den feigen Angreifern auf den Hühnerhof ist das alles offenbar egal.
Klar: Vandalismus ist heute leider ein alltägliches Phänomen, auch und besonders auf Schulhöfen, die offen sein sollen und nicht rund um die Uhr bewacht werden können. Aber die Zerstörungswut auf dem Schulhof der Carl-Orff-Grundschule hat schon eine besondere Qualität. So reichte es den Tätern offenkundig nicht, mutwillig zu zerstören, was die Schule liebevoll aufgebaut hat. Sie kamen sogar noch ein zweites Mal.
Der feige Angriff richtet sich dabei nicht nur gegen die Tiere, sondern gegen ein Bildungsprojekt, das Werte vermitteln will, die für eine demokratische und soziale Gesellschaft unverzichtbar sind: Respekt, Achtsamkeit und Verantwortungsgefühl. Und die Täter haben in Kauf genommen, dass Kinder verängstigt und traumatisiert werden. Bleibt zu hoffen, dass die Kinder trotz dieser schmerzhaften Erfahrung etwas Wichtiges lernen: dass Mitgefühl und Zusammenhalt stärker sind als sinnlose Gewalt.