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StiftungsprojektEltern des bei einem Unfall in Hürth getöteten Luis überreichen Warnwesten

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Zu sehen sind Kinder, die Warnwesten tragen.

Die Grundschüler freuen sich über die neuen Warnwesten.

Die Sicherheit von Kindern im Straßenverkehr ist ein wichtiger Aspekt der Arbeit der Luis Paulo Stiftung.

Noch ist die Luis Paulo Stiftung keine drei Monate alt. Trotzdem konnten die Stiftungsgründer Marcus Jochim und seine Frau schon jetzt die erste Spende leisten. Gemeinsam übergaben sie den Grundschülern der Longenburg-Schule in Königswinter-Niederdollendorf 180 Warnwesten. „Mit diesen Westen seid auch Ihr im Dunklen im Straßenverkehr prima zu sehen“, erklärte Marcus Jochim. „Das hätte unserem Luis gut gefallen“, ist Jochim überzeugt.

Mit der Stiftung wollen seine Eltern und seine Geschwister die Ideen und das soziale Engagement von Luis Paulo weiterleben lassen. Denn Luis ist tot. Er wurde nur 25 Jahre alt. Der junge Mann starb Anfang Juni in Hürth an den Folgen eines schlimmen Verkehrsunfalls. Doch davon erzählte Marcus Jochim den Kindern und den Lehrern bei der Spendenübergabe nichts. Auf den Unfall angesprochen meinte Jochim nur: „Luis ist mit seiner Klasse bei Grün über die Ampel gegangen. Er hat die Kinder, die etwa in Eurem Alter waren, beschützt.“

Schüler und Lehrer waren begeistert von der Arbeit der Stiftung

Die Grundschüler und auch das Lehrerkollegium waren begeistert von der Stiftung und erst recht von der Idee, so das soziale Engagement von Luis Paulo lebendig zu halten. Regelmäßig sammeln sie beim Martinsfest Spenden – in diesem Jahr unter anderem auch für die Luis Paulo Stiftung.

Laut sangen die Lehrer und Kinder auch ihr Schullied und brachten so auch musikalisch zum Ausdruck, dass ihnen das Gemeinwohl eine richtige Herzensangelegenheit ist: „Niemand kann das ganz allein, wir müssen ganz viele sein, zusammen ändern wir die Welt“, sangen sie. Die Welt ein bisschen besser machen, dass habe auch Luis Paulo gewollt. Schon als Jugendlicher hat er in Brasilien, der Heimat seiner Mutter, das Handballprojekt „Hand 7“ gegründet, bei dem jungen Leuten soziale Werte wie Inklusion, Gemeinschaft, Respekt, Disziplin, aber auch Selbstüberwindung vermittelt werden.

Dazu muss man wissen, dass Luis Paulo ein leidenschaftlicher Handballspieler war und daher sehr genau wusste, welchen Nutzen die Jugendlichen in Brasilien aus diesem Sport ziehen können.

„Das ist cool, weil wir mit den Westen gut geschützt sind“, kommentierte ein Kind aus der 2a. Ein anderes Kind meinte: „Ich finde es toll, dass wir die Warnwesten bekommen haben, weil es ja auch wichtig ist, dass man uns gut sieht.“ Diese Gelegenheit nutzte Marcus Jochim dazu, den Kindern und Lehrern von der Stiftung zu berichten und von den Stiftungszielen – dass sie ganz gezielt Projekte unterstützen wollen, die zur Verkehrssicherheit von Kindern und Jugendlichen beitragen, aber auch Jugend-Coaching, um so jungen vom Weg abgekommenen Menschen wieder auf die richtige Bahn zu helfen.

„Es war eine sehr schöne und rührende Veranstaltung“, resümierte Marcus Jochim später auf dem Heimweg. Besonders gut habe ihnen gefallen, dass sie in der Grundschule ja inmitten jener Menschen waren, unter denen sie ihren Luis einmal sahen – wie er als Lehrer junge Leben formt und dabei viel Spaß empfindet.