Stolze 1375 Kilometer wollen die Radfahrer um Raymond Damerow auf ihrer Radtour bewältigen. Aber das Radeln ist nur Mittel zum Zweck.
Mit dem Fahrrad in die Welt hinausHürther Gruppe will bis nach Krakau radeln

Organisator Raymond Damerow und seine sieben Mitstreiter auf der Radtour von Hürth ins polnische Krakau.
Copyright: Matthias Breuer
Am Samstag begaben sich acht motivierte Radfahrer in Hürth-Berrenrath auf eine rund 1.375 Kilometer lange Tour, für deren Ende sie Krakau als großes Ziel ausgerufen haben. 15 Etappen mit einem Ruhetag in Tschechiens Hauptstadt Prag bewältigen nun Organisator Raymond Damerow und seine sieben Mitstreiter, mit denen er teilweise schon seit 2004 einmal im Jahr eine große Radtour unternimmt und daraus schon viele tolle Erlebnisse mitnehmen konnte.
Wenn alles gut gehen sollte, wird die sportliche Gruppe, die aus Vater-Sohn-Gespannen besteht, unter anderem vom Vorsitzenden des Partnerschaftsverein Hürth, Rüdiger Winkler, am 10. August in Krakau, Polen, empfangen, um ebenfalls der nahegelegenen Partnerstadt von Hürth, Skawina, einen Besuch abzustatten.
Hürth: Radfahrer gehen ihre Tour nach Polen gemütlich an
Hürths stellvertretender Bürgermeister, Peter Prinz, gab pünktlich um zehn Uhr den Startschuss und schickte die Truppe mit den besten Wünschen für wenig Wind von vorn auf ihre Reise. „Für die kommenden Tage haben wir eigentlich nur eine Regel bei unserer Fahrradtour“, sagte Damerow und schob erklärend nach: „Um sieben Uhr ist wecken, um acht Uhr gibt es Frühstück und um neun Uhr sitzen wir auf dem Fahrrad. Von da an wird es ganz locker zu gehen. Wenn einer um elf Uhr sagt, er sei unterhopft und würde gerne im Biergarten ein Bier oder ein Radler trinken, dann wird Pause gemacht. Denn wann wir abends an unseren Zwischenzielen ankommen, ist eigentlich ganz egal, weil wir den Tag zusammen nett verbringen und alle Spaß daran haben.“
„Wir fahren jedes Jahr in eine andere Himmelsrichtung.“
Neben den ungeplanten Pausen hat die Gruppe aus Hürth-Berrenrath zahlreiche feste Ziele auf ihrem Plan stehen. So ist in Gera ein Halt an der Köstritzer Brauerei vorgesehen, um nach einer Besichtigung auch an einer Verköstigung in der Schwarzbierbrauerei teilzunehmen. In Glashütte wird das Uhrenmuseum und die bekannte Uhrmacherkunst des Ortes unter die Lupe genommen.
Ziel der Radtouren ist es, die Welt zu sehen
„Das Fahrradfahren ist ein Mittel zum Zweck. Wir sind zwar an manchen Tagen 80 bis 100 Kilometer unterwegs, die Programmpunkte auf dem Weg sind aber das vordergründige Ziel, um etwas zu sehen und zu erleben.“ Unter dieser Devise geht Damerow die Planungen für seine Radtouren nun schon seit über 20 Jahren an, wobei es für ihn eine Sache zu beachten gilt: „Wir fahren jedes Jahr in eine andere Himmelsrichtung.“
2004 fing alles unter anderem damit an, dass der damals 13-jähriger Sohn des Organisators eine längere Fahrradtour mit Übernachtungen unternehmen wollte. Zusammen mit zunächst einem weiteren Vater-Sohn-Pärchen ging es bei der ersten Tour am Rhein entlang zum Europa-Park Rust, bei der zweiten Ausgabe zog es dann schon drei Väter und ihre drei Söhne nach Paris ins Disneyland.
„Auf dem Weg durch Frankreich sind wir auch eine Etappe der Tour de France abgefahren und haben, wie die Tour-Fahrer, in Paris unsere Rundfahrt auf dem Champs-Élysées zu sechst nebeneinander beendet. Unsere Touren haben uns schon so viele schöne gemeinsame Momente eingebracht, die dazu führten, dass wir das jetzt 22 Jahre beibehalten haben“, so Damerow, der in den kommenden Tagen von seiner laufenden Tour weiter berichten wird.