Meine RegionMeine Artikel
AboAbonnieren

Nach tödlichem UnfallSicherheit auf der Frechener Straße in Hürth gehört auf den Prüfstand

Ein Kommentar von
Lesezeit 2 Minuten
Das Foto zeigt die Gedenkstätte am Straßenrand.

Blumen, Stofftiere, Kerzen und Briefe erinnern an der Unfallstelle an die zehnjährige Schülerin, die nach dem Unfall auf der Frechener Straße starb.

Der Tod eines zehnjährigen Mädchens löst eine Debatte über Tempo 30 aus. Die Behörden müssen prüfen, wie die Sicherheit erhöht werden kann.

Ein zehnjähriges Mädchen ist tot, ein 25-jähriger Schulbegleiter ringt im Krankenhaus um sein Leben. Der schwere Verkehrsunfall, bei dem Schulkinder und Betreuer an einer Ampel in Hürth von einem Auto erfasst wurden, löst Trauer und Betroffenheit aus – und hat verständlicherweise eine öffentliche Debatte über die Verkehrssicherheit entfacht.

Die Unterzeichner einer Online-Petition machen Druck auf die Politik. Sie fordern Tempo 30 zwischen Alt-Hürth und Stotzheim und verweisen darauf, dass viele Kinder die Straße auf dem Schulweg überqueren müssen. Wer den Verkehr auf der Landesstraße kennt, kann die Sorgen gut nachvollziehen.

Hürth: Jahrelang wurde um eine Ampelschaltung gerungen

Ob ein Tempolimit möglich und sinnvoll ist, müssen die zuständigen Behörden wie Kreis, Stadt, Landesbetrieb Straßen und Polizei in der Unfallkommission sorgfältig prüfen. Das Beispiel der Ampel ein paar hundert Meter weiter an der Sudetenstraße zeigt, dass solche Änderungen der Verkehrsregeln nicht trivial sind. Dort wurde nach dem tödlichen Unfall eines 15-jährigen Radfahrers im Dezember 2021 jahrelang um eine neue Ampelschaltung gerungen.

Der Straßenverkehr ist ein komplexes System. Wer an einer Stelle eingreift, um für mehr Sicherheit zu sorgen, kann an anderer Stelle neue Gefahren schaffen, sagen Experten. Auch wenn stets sorgsam abgewogen werden muss – dass es an der Sudetenstraße dreieinhalb Jahre gedauert hat, ist schwer verständlich.

Nicht jeder Unfall lässt sich verhindern, gerade dann nicht, wenn sich Verkehrsteilnehmer nicht an die Regeln halten. Aber es ist Aufgabe der Behörden, alles daran setzen, die Sicherheit zu erhöhen – besonders für die schwächsten Verkehrsteilnehmer: Kinder. Die Verkehrsregeln auf der Frechener Straße gehören auf den Prüfstand.