Müll und LärmUmstrittener Pavillon in Hürth soll doch bleiben – Verbesserungen geplant

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Es ist der Pavillon zu sehen.

Der umstrittene Pavillon auf dem Spielplatz am Gustav-Stresemann-Ring bleibt vorerst stehen.

Zeitweise sollte der Pavillon am Gustav-Stresemann-Ring abgebrochen werden, weil sich Anwohner über Unrat und Lärm beschwerten. 

Chipstüten, Fastfood-Verpackungen, zerdrückte Bierdosen, Schnapsflaschen und Zigarettenkippen: Jede Menge zurückgelassener Abfall zeugte davon, dass der Pavillon auf dem Spielplatz am Gustav-Stresemann-Ring mal wieder intensiv genutzt wurde – und zwar nicht von Kindern.

Seit Jahren beschweren sich Anwohner darüber, dass sich unter dem Dach später am Abend Jugendliche und junge Erwachsene nicht nur aus dem Quartier treffen und neben Müll auch Lärm verursachen. Offenbar auf Druck einiger Lokalpolitiker wollten die Stadtwerke als Eigentümer den Pavillon abbrechen lassen. Doch der Jugendhilfeausschuss wollte da nicht mitspielen und verhinderte den Abbruch zunächst.

Ortstermin mit Anwohnern

Anfang März gab es erneut einen Ortstermin mit Anwohnern, Vertretern der Stadtverwaltung und der Polizei. „Für uns ist wichtig, die Anwohnerinnen und Anwohner vor dem nächtlichen Lärm zu schützen, aber auch den Kindern und Jugendlichen nicht einen ihrer Treffpunkte alternativlos zu nehmen“, schrieb Peter Zylajew, CDU-Mitglied im Jugendhilfeausschuss, nach dem Treffen.

Laut Mitteilung der Verwaltung in der jüngsten Ausschusssitzung wurde beim Ortstermin vereinbart, eine Grundreinigung vorzunehmen, kleinere Reparaturarbeiten zu veranlassen, zusätzliche Mülleimer aufzustellen und eine Beleuchtung zu installieren. Gefordert wurde auch eine Kamera.

Gemeinsame Aktionen sollen den Pavillon „positiv besetzen“

„Eine Kameraüberwachung ist dort aber nicht zulässig, weil es sich nicht um einen Kriminalitätsschwerpunkt handelt“, sagt der sowohl für das Ordnungs- als auch für das Jugendamt zuständige Erste Beigeordnete Jens Menzel. Die Verwaltung will nun weiter prüfen, ob das Entfernen von Bänken und Mauern den Pavillon unattraktiver für die unwillkommenen Nutzer machen würde.

Gleichzeitig soll die Attraktivität für die willkommenen Nutzer erhöht und der Pavillon „positiv besetzt“ werden, etwa durch gemeinsame Aktionen wie Grillen oder angeleitete Fitnessübungen für die Anwohner. Auch die mobile Jugendarbeit und das benachbarte Familienbüro Am Gustav könnten dort regelmäßige Angebote machen, schlägt die Verwaltung vor.

Überlegt wird auch, den Pavillon in die Patenschaft eines Vereins zu geben. „Wir werden den Sommer abwarten und die Situation weiter beobachten“, kündigte Menzel an.

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