„Der hässliche Kübel muss weg“Unternehmen protestieren gegen Straßensperre in Efferen

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Gesperrt hat die Stadt die Durchfahrt an der Diagonalschleuse auf der Kalscheurener Straße.

Gesperrt hat die Stadt die Durchfahrt an der Diagonalschleuse auf der Kalscheurener Straße.

Hürth-Efferen – Ein Betonkübel versperrt seit Anfang Juli die Durchfahrt an der Diagonalschleuse auf der Kalscheurener Straße in Höhe Vogelsanger Weg und Robert-Bosch-Straße. Zunächst formierte sich dagegen Protest aus den Reihen der Anwohner, nun stimmen die Gewerbetreibenden im Medienviertel mit ein. Fidelis Thywissen, Vorsitzender des Arbeitskreises Wirtschaft Hürth (AWH), spricht von einem „Schildbürgerstreich“.

Seit vielen Jahren ringen Planer und Politiker um Lösungen, wie der Durchgangsverkehr ins Gewerbegebiet Nord-Ost aus den Wohnquartieren östlich der Luxemburger Straße herausgehalten werden kann. Kompromiss war diese Schleuse, die den Verkehr nur in Richtung Gewerbegebiet durchlässt und Lastwagen aussperrt.

Hürther Bürgermeister verweist auf einstimmigen Beschluss

Beschlossen wurde seinerzeit auch, dass die Schleuse nach Freigabe der Ortsumgehung Hermülheim (B 265n) mit Anbindung des Gewerbegebiets dicht gemacht wird. „Der Beschluss war einstimmig, wir mussten ihn umsetzen“, sagt Bürgermeister Dirk Breuer. Er verweist darauf, dass damit für viele Anwohner eine „erhebliche Entlastung“ einhergehe.

Das sehen längst nicht alle im Quartier so. Denn die Fahrt in Richtung Hürth-Mitte und Brühl ist umständlich geworden, der Weg über die Ortsumgehung abgeschnitten. Das Problem: Nur von der engen Rondorfer Straße aus darf man nach links auf die Luxemburger Straße abbiegen. Das wird im dichten Verkehr zur Geduldsprobe.

AWH-Chef Thywissen fand bei der Mitgliederversammlung des Wirtschaftsverbands deutliche Worte: „Die Maßnahme ist aufgrund der Umleitungsverkehre umweltschädlich und macht aus Efferen Süd-Ost eine Exklave, die die dort ansässige Wirtschaft teuer zu stehen kommt und für alle Anwohner enorm lästig ist.“ Er weist daraufhin, dass die Ortsumgehung, die Voraussetzung für die Sperrung sein sollte, gar nicht fertig sei, denn dazu gehöre noch der Ausbau der Luxemburger Straße in Efferen mit zwei Wendeschleifen.

AWH-Chef: „Der hässliche Kübel muss weg“

Weil das Thema den Unternehmen auf den Nägeln brenne, werde der AWH sich für einen Kompromiss einsetzen. Als Sofortmaßnahme fordert der AWH-Chef: „Der hässliche Kübel muss weg, dann kann der Verkehr dort wieder abfließen.“ Langfristig sei durch Verkehrszählungen zu prüfen, ob die Sperrung überhaupt noch erforderlich sei.

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Der Bürgermeister indes denkt an eine andere Sofortmaßnahme: Er will sich beim Landesbetrieb Straßen für eine Ampel an der Rondorfer Straße einsetzen, damit Autos dort „geordnet herausfahren“ könnten. Die Diagonalschleuse einfach zu öffnen, hält er für keine gute Idee. Denn das werde, befürchtet Breuer, gerade in der bevorstehenden Bauphase auf der Luxemburger Straße zu neuem Schleichverkehr durch das Viertel führen. Er sei für Kompromissvorschläge offen, bezweifele aber, dass es eine Lösung gebe, mit der alle zufrieden seien. Letztendlich müsse darüber der Rat entscheiden – denn der habe die Sperrung auch beschlossen.

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