Nach Freigabe der OrtsumgehungAnwohner klagen über Schleichverkehr durch Efferen

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Eine Liste mit Vorschlägen und 80 Unterschriften übergab Pia Blome-Drees an Bürgermeister Dirk Breuer.

Eine Liste mit Vorschlägen und 80 Unterschriften übergab Pia Blome-Drees an Bürgermeister Dirk Breuer.

Hürth-Efferen – Mit einem Appell wandten sich die Anwohner der Straße Im Wiesengrund, die Maßnahmen gegen den Schleichverkehr durch ihr Wohngebiet fordern, an die Stadtverwaltung. Mehr als 80 Anwohner haben ihn unterschrieben. Beim Ortstermin überreichte Pia Blome-Drees die Listen im Beisein vieler weiterer Anwohner an Bürgermeister Dirk Breuer (CDU).

Die Anwohner beklagen, dass der Verkehr vor ihrer Haustür in den Vormonaten stark zugenommen habe. Grund dafür sei neben der Freigabe der Ortsumfahrung Hermülheim (B 265n) und der damit verbundenen Sperrung der alten Luxemburger Straße auf Höhe der Beselerstraße auch die Umwidmung der parallel verlaufenden Bahnstraße zur Fahrradstraße. Auffällig sei, dass die Pkw und Lkw überwiegend auswärtige Kennzeichen hätten, viele führen zu schnell.

Hürth: Eltern bringen ihre Kinder auch wegen der Verkehrslage mit dem Auto zur Schule

Im Wiesengrund befinden sich auch zwei Grundschulen. Ob erst ein Unglück passieren müsse, bevor die Politik und die Verwaltung etwas unternehmen, fragen die Anwohner provokativ. Karoline Wüstefeld hat beobachtet, dass wieder mehr Eltern ihre Kinder mit dem Wagen zur Schule bringen. Sie führt das auf den veränderten Verkehr zurück.

Mit Nachdruck fordern die Anwohner deshalb eine Überprüfung der Verkehrssituation. Sie haben Vorschläge erarbeitet, wie die Lage entschärft werden könnte. Dazu gehören eine Umkehrung der Einbahnstraßenregelung auf der Straße Im Wiesengrund sowie eine Ausschilderung als Spiel-, Anlieger- und Fahrradstraße. Womöglich könne auch durch Piktogramme mit dem vorgeschriebenen Tempo 30 auf der Fahrbahn und durch Markierung eines Radweges geringere Geschwindigkeiten erreicht werden. Um den Verkehr auszubremsen, schlagen die Anwohner außerdem versetzt angeordnete Parkplätze, eine digitale Geschwindigkeitsanzeige, die jedoch – anders als jetzt – weit vor der Schule aufgestellt werden müsse, und Radarkontrollen vor. Pia Blome-Drees: „Uns geht es darum, den Verkehr und das Tempo aus dieser Straße zu nehmen.“

Auch vor den Grundschulen wird zu schnell gefahren, beklagen die Anwohner und fordern Radarkontrollen.

Auch vor den Grundschulen wird zu schnell gefahren, beklagen die Anwohner und fordern Radarkontrollen.

Breuer versprach, die Anregungen prüfen zu lassen. Um den Verkehr aus dem Wohngebiet herauszuhalten, will der Bürgermeister auch untersuchen lassen, ob auf der alten Luxemburger Straße an der Ecke Beselerstraße eine Wendeschleife eingerichtet werden kann, damit zumindest diejenigen Autofahrer, die sich verfahren haben, erst gar nicht nach Efferen abbiegen, sondern direkt wieder zurück zur Umgehungsstraße fahren können. Im Haushalt seien außerdem 50 000 Euro für ein Verkehrsgutachten eingeplant.

Neue Schilder sollen Schleichweg durch Efferen unattraktiver machen

Bereits innerhalb der nächsten zwei bis drei Wochen könnten außerdem Verkehrsschilder das Abbiegen von der Jülichstraße auf die Bahnstraße verbieten – damit würde der Schleichweg etwas unattraktiver. Wie Breuers Mitarbeiter Iyas Qwaider erklärte, gehe der entsprechende Auftrag in den nächsten Tagen an die Stadtwerke.

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„Das war ein gutes Gespräch“, fand Pia Blome-Drees. „Wir wollen ja nicht streiten und keine Verkehrsentlastung hier auf Kosten von Anwohnern anderer Straßen, sondern ein Miteinander und Rücksicht. Die Lebensqualität hat in den vergangenen Monaten hier schon sehr gelitten.“ Breuer sagte zu, sich noch einmal mit den Beschwerdeführern vor Ort zu treffen, wenn alle Punkte geprüft seien.

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