Diagonalsperre bleibtKeine zweite Ausfahrt aus dem Hürther Medienviertel

Eine längere Grünphase für Linksabbieger soll Rückstaus und Wartezeiten auf der Kaulardstraße reduzieren.
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Hürth-Efferen – Für Anlieger im Medienviertel bleibt zunächst alles wie gehabt. Die Diagonalschleuse an der Kalscheurener Straße wird auch vorübergehend nicht wieder geöffnet, und eine provisorische Ampel an der Einmündung der Rondorfer Straße für die Dauer der Großbaustelle auf der Luxemburger Straße, die ab 2023 in der Ortslage vierspurig ausgebaut wird, lehnten CDU und Grüne im Verkehrsausschuss ab.
Vor knapp einem Jahr wurde die Verkehrsschleuse auf der Kalscheurener Straße gesperrt. Seitdem kann der Verkehr aus dem Quartier nur noch über die Rondorfer Straße nach links auf die Luxemburger Straße in Richtung Hermülheim abbiegen. Anlieger beschweren sich darüber, dass es wegen des dichten Verkehrs auf der „Lux“ morgens und nachmittags zu Staus und Wartezeiten komme.
Hürth: Verwaltung lehnt mobile Ampel wegen hoher Kosten ab
Gutachter des Verkehrsbüros IVV aus Aachen bestätigten das im Verkehrsausschuss. Die Kreuzung sei in den Stoßzeiten wegen der Linksabbieger „nicht leistungsfähig“. Die Experten empfehlen eine provisorische Ampel. Alternativ könne eine zeitweise Öffnung der Diagonalschleuse als weitere Ausfahrt aus dem Quartier geprüft werden. Letzteres hatte auch die Verwaltung vorgeschlagen, die eine mobile Ampel wegen der hohen Kosten für die Stadt ablehnt. Im Zuge des vierspurigen Ausbaus ist dort eine feste Ampel geplant, die der Landesbetrieb Straßen NRW bezahlt.
Die CDU bewertet die Ergebnisse des Gutachtens allerdings anders und sieht keinen Handlungsbedarf. Die „vielbeklagten Wartezeiten“ seien nicht bestätigt worden, sagt Christdemokrat Rüdiger Winkler. Die durchschnittliche Wartezeit für Linksabbieger liege laut Gutachten selbst in Spitzenzeiten bei zumutbaren eineinhalb Minuten. „Eine solche Wartezeit entspricht der normalen Rotphase bei Ampeln an verkehrsreichen Kreuzungen“, warf der Ausschussvorsitzende Herbert Verbrüggen (CDU) ein. Beide halten eine Öffnung der Diagonalschleuse deshalb für nicht notwendig. Im Gegenteil: Die Sperrung, die seinerzeit einstimmig beschlossen worden sei, bewahre das Medienviertel vor Schleichverkehr.
SPD hält Ampel an der Rondorfer Straße in Efferen für sinnvoll
Christian Karaus (FDP/FWH) forderte dagegen eine Öffnung der Schleuse. Die SPD wollte sich zumindest einer Prüfung dieser Option nicht verschließen. Allerdings setzte Sozialdemokrat Michael Kleofasz auf die Ampel: „Wir halten eine provisorische Ampel für eine sinnvolle Möglichkeit zu überprüfen, ob damit eine Entlastung für das Wohngebiet erreicht werden kann.“
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Einig war sich der Ausschuss über einen weiteren Vorschlag der Verkehrsgutachter, die drei Verkehrsknoten in Efferen unter die Lupe genommen hatten. So soll die Grünphase für Linksabbieger von der Kaulardstraße in die Luxemburger Straße verlängert werden, um Staus und Wartezeiten an der Ampel dort zu verkürzen.