„Keine Aufschieberitis mehr“Grüne Landtags-Kandidatin Antje Grothus im Interview

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Antje Grothus tritt für die Grünen im Wahlkreis sechs an.

Rhein-Erft-Kreis – Antje Grothus geht als Direktkandidatin der Grünen für die Landtagswahl ins Rennen. Mit ihr sprach Kathrin Höhne.

Welche Chancen rechnen Sie sich im nächsten Mai 2022 aus?

Grothus: Das hängt natürlich von den Wählerinnen und Wählern ab. Ich habe eine bestimmte Haltung, stehe für Umwelt- und Klimaschutz. Ich trete eher als Bürger- und Gemeinwohllobbyistin an und möchte den anstehenden Wandel nachhaltig gestalten und die Kommunen zukunftsfest aufstellen. Mein und der grüne Ansatz ist, dass wir allen Menschen ermöglichen möchten, klimafreundlich zu leben, zu arbeiten, sich fortzubewegen und auch zu wirtschaften.

Sie sind erst seit Kurzem Mitglied der Grünen, wollen nun nach jahrelangem bürgerschaftlichem Engagement auch parteipolitisch aktiv sein. Haben Sie das Gefühl, auf der Bürgerschaftsseite nicht mehr so viel erreichen zu können?

Nein, das trifft es nicht. Ich bin tief in der Region und im bürgerschaftlichen Engagement verwurzelt. Diese Verankerung ist und bleibt wichtig für mich. Zusammen haben wir den Hambacher Wald, das Dorf Morschenich sowie Höfe und die Kirche in Alt-Manheim gerettet. 1,1 Milliarden Tonnen Braunkohle bleiben in Hambach in der Erde. Wir werden weiterhin den kraftvollen Einsatz auf der Straße, in Initiativen und vor Gericht brauchen, damit unsere Region sozial, gerecht, partizipativ und ökologisch umgebaut wird. Ausschlaggebend für meine Entscheidung war unter anderem das jüngste Urteil des Bundesverfassungsgerichts zum deutschen Klimaschutzgesetz. Die Bundesregierung musste daraufhin im Sinne des Vorsorgeprinzips gegenüber zukünftigen Generationen die Klimaziele erhöhen. Dadurch wird ein Kohleausstieg 2030 immer wahrscheinlicher. Darauf müssen wir uns insbesondere im Rhein-Erft-Kreis und Nordrhein-Westfalen bestmöglich vorbereiten. Klimaschutzpolitik im Sinne der Generationengerechtigkeit duldet keine Aufschieberitis mehr. Deswegen möchte ich meine Kraft genau dafür einsetzen, dass wir das 1,5-Grad-Limit nicht überschreiten.

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Wie sieht bei Ihnen die nächste Zeit aus?

Hinter mir liegen anstrengende Monate und Jahre. Jetzt stehen erst mal Sommer und Ferien bei mir und meiner Familie an. Danach werde ich meinen Wahlkreis noch besser kennenlernen: Ich werde in Kerpen, Hürth und Frechen auf Tour gehen. Mir ist wichtig, mit den Menschen vor Ort zu reden, zu erfahren, was ihnen unter den Nägeln brennt. Ich möchte ihnen zuhören und mit ihnen natürlich auch meine Schwerpunktthemen diskutieren.

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