Bunte Steine für das MiteinanderKerpener Mosaikkünstler erhält Integrationspreis

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Der Preisträger Michael Müller (Mitte ) erhielt die Auszeichnung von Tamer Kandemir (l.) und Bürgermeister Dieter Spürck.

Der Preisträger Michael Müller (Mitte ) erhielt die Auszeichnung von Tamer Kandemir (l.) und Bürgermeister Dieter Spürck.

Kerpen – Michael Müller war bis vor 20 Jahren Hochbaumeister. Dann entschied er sich zu einem einjährigen Studium an der Mosaikschule in Ravenna, dem ein weiteres Studium an der Akademie für Handwerk in Aachen folgte. Es war die Faszination der kleinen bunten Steine, die ihn nicht mehr losließ. Und die er mit anderen teilt. Sein künstlerisch wie soziales Engagement blieb nicht unentdeckt. Der Integrationsrat der Stadt Kerpen jedenfalls erkannte dem Mosaikkünstler Michael Müller in diesem Jahr den Integrationspreis zu.

Seit 2005 sind in seinem Atelier viele Mosaike entstanden. Darüber hinaus hat er früh angefangen, in Manheim-alt Kindern und Jugendlichen, insbesondere aus Flüchtlingskreisen, im alten Jugendzentrum die Mosaik-Kunst zu vermitteln. Es ist diese Kunst, die er mit Leidenschaft Jugendlichen unterschiedlicher Herkunft nahebringen möchte. So entstanden in seinem Atelier in Kerpen-Buir Kunstwerke wie die Flaggen der Herkunftsländer seiner jungen Schüler. Auch bei den Kerpener Integrationsfesten war er mit seinem Mosaikstand präsent.

Dabei entstand vor drei Jahren auf dem Fest der Kulturen eine eineinhalb Meter große Weltkugel. Das Kunstwerk wurde später Teil eines Neubaus in Kerpen-Sindorf. Auf dem Platz der Integration wurde mit Hilfe von Flüchtlingen eine Sitzgruppe mit dem Namen „Menschliches Miteinander“ geschaffen.

Mosaikkünstler Michael Müller engagiert sich für Kinder und Jugendliche unterschiedlicher Herkunft und zeigt ihnen seine Kunst.

Mosaikkünstler Michael Müller engagiert sich für Kinder und Jugendliche unterschiedlicher Herkunft und zeigt ihnen seine Kunst.

Das Miteinander hat einen hohen Stellenwert für Michael Müller. Zusammen mit seiner Frau Uta Stöttner betreut er seit 2015 ehrenamtlich eine 28-köpfige Flüchtlingsfamilie aus dem Irak. Mit persönlichem, aber auch finanziellem Einsatz gelang es, der Familie ein neues Zuhause zu schaffen.

Als der Vorsitzende des Integrationsrates, Tamer Kandemir, beim diesmal virtuellen Fest der Kulturen am 3. Oktober den Preisträger verkündete, verbrachten Michael Müller und seine Frau einen lang geplanten Kurzurlaub. Kandemir und Bürgermeister Dieter Spürck überreichten den Preis deshalb zwei Wochen später vor Michael Müllers „Mosaikhaus“ in Buir. Die Auszeichnung ist mit einem Preisgeld von 1000 Euro verbunden. Michael Müller will das Geld für ehrenamtliche Projekte mit Kindern verwenden.

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Der Integrationspreis wird seit zehn Jahren vergeben. Die Stadt ehrt damit Menschen für ihr zivilgesellschaftliches Engagement, die sich um die Integration und die Rechte von Menschen mit Migrationshintergrund verdient gemacht haben.

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