Am 11. Spieltag tritt der 1. FC Köln auf Eintracht Frankfurt. Im „Einwurf“ spricht Hürdenläufer und FC-Fan Timon Dethloff über die Partie.
EinwurfDeutscher Meister aus Kerpen: „1. FC Köln schießt zwei Tore in der zweiten Hälfte“

Timon Dethloff in Aktion.
Copyright: IMAGO/Beautiful Sports
Zum Samstagabendspiel des 11. Spieltages der Fußball-Bundesliga empfängt der 1. FC Köln mit Eintracht Frankfurt einen seiner Lieblingsgegner auf heimischen Parkett (18.30 Uhr).
Der Kerpener Timon Dethloff (20), derzeit amtierender Deutscher Meister über die 110 Meter Hürden der U23 und FC-Fan, blickt im „Einwurf“ mit Matthias Breuer auf die zurückliegende Derby-Niederlage und erklärt, wie die Geißböcke ihren Heimlauf gegen die SGE aufrechterhalten werden.
Herr Dethloff, haben Sie während der Länderspielpause Ihrem Effzeh die Leistung gegen den Erzrivalen, der Borussia aus Mönchengladbach, verzeihen können?
Timon Dethloff: Na klar, das Ergebnis hätte auch ganz anders ausgehen können. Die Statistik des Spiels sprach eher für Köln. Schlimmer wäre es gewesen, wenn so was beim Heimspiel passiert. Der Effzeh wird gegen die Eintracht wieder effizienter und erfolgreicher auftreten.
So mancher FC-Fan war im Laufe der Länderspielpause auf DFB-Coach Julian Nagelsmann gar nicht gut zu sprechen, weil dieser Said El Mala nach dem ersten Länderspiel gegen Luxemburg zur U21-Nationalmannschaft schickte. Konnten Sie den Plan des DFB nachvollziehen?
Wichtig ist, dass ein Plan im Vorfeld bekannt ist und ihn alle mittragen. Es wirkt aber etwas unglücklich, wenn die beiden Berufungen innerhalb weniger Tage erfolgen, und einmal ohne Spielpraxis bei den Herren und einmal mit dem Einsatz in der Startelf der U21 verbunden sind.
Der kommende Gegner der Kölner entwickelte sich in der Vergangenheit zu einer Talentschmiede. Die dadurch einhergehende Fluktuation im Kader der Adler wirkt sich allerdings negativ auf die Ergebnisse der Hessen aus. Haben Sie Verständnis für den Zeitgeist auf dem Transfermarkt?
Ein Bundesligist sollte selbst das Ziel verfolgen, eine Top-Mannschaft zu haben, und seine Talente nicht nur zu entwickeln, sondern auch zu halten. Leider ist die Verlockung erhöhter Einnahmen durch Verkäufe groß. Doch der schnelle Erfolg ist nicht unbedingt ein langfristiger – weder für Vereine noch für Spieler.
FC-Talent El Mala sehen Transfer-Experten schon in England, Spanien oder in Deutschland beim FC Bayern München spielen. Sie würden den 19-Jährigen in den kommenden Transferfenstern also lieber halten?
Ja, ich würde ihn gar nicht weggeben wollen – zumindest nicht schon nach einer Saison. Der Effzeh braucht Top-Spieler, wenn der Verein oben mitspielen will. Und für Said El Mala bedeutet ein früher Wechsel auch nicht gleich ein Karrieresprung, während er in Köln eine großartige Galionsfigur werden kann. Bei einem Wechsel zu einem Top-Club könnte er zudem, wie in der A-Nationalmannschaft, zunächst auch nur auf der Bank sitzen. Aber wenn er doch zeitnah weggeholt wird, wird er meiner Meinung nach eine Rekordablösesumme von bis zu 36 Millionen einbringen. Das fände ich allerdings schade für uns FC-Fans und den Verein.
Im heimischen Stadion hat der 1. FC Köln zuletzt 2017 gegen Eintracht Frankfurt verloren und könnte am Samstag seinen vierten Heimsieg in Folge einfahren. Werden die Geißböcke diese Hürde ohne Probleme überspringen können?
Diese Hürde ist zwar nicht klein, doch ich weiß aus eigener Erfahrung, dass auch große Hürden übersprungen werden können. (lacht) Es wird auf jeden Fall spannend: Die Eintracht geht in Führung, doch wir schießen zwei Tore in der zweiten Hälfte. Jakub Kaminski macht ein Tor nach Vorlage von Said El Mala und Jan Thielmann schießt in der Nachspielzeit das zweite aus der Distanz.

