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Erfolglose FahndungKerpener Messerstecher ist weiter untergetaucht – Opfer aus Klinik entlassen

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Am Kerpener Amtsgericht waren zwei Männer in Streit geraten.

Am Kerpener Amtsgericht waren zwei Männer in Streit geraten.

Die Suche nach einem 39-Jährigen Wuppertaler geht weiter. Laut Staatsanwaltschaft ist sein Aufenthaltsort nicht bekannt.

Drei Wochen nach einer Messerattacke am Amtsgericht Kerpen ist der mutmaßliche Täter immer noch nicht gefasst. Ein 39-jähriger Wuppertaler soll einen Mann (42) mit mehreren Stichen in den Oberkörper schwer verletzt haben. „Der Aufenthaltsort der beschuldigten Person ist derzeit unbekannt“, sagte Sinan Sengöz auf Anfrage dieser Redaktion. Er ist Staatsanwalt in Köln.

Das Opfer ist derweil aus dem dem Krankenhaus entlassen worden. Eine Lebensgefahr habe laut Sengöz nach den vorliegenden Ermittlungserkenntnissen nicht bestanden. Noch Tage nach der Tat hatten die Ermittler davon gesprochen, dass der 39-Jährige lebensgefährlich verletzt worden sei. Zu Hintergründen und zu einem möglichen Motiv für die Tat sagt der Staatsanwalt nicht. Beides sei weiterhin Gegenstand der laufenden Ermittlungen.

Kerpen: Im Prozess ging es um gefährliche Körperverletzung

Wie Polizei und Staatsanwaltschaft in einer gemeinsamen Erklärung am Tag der Tat mitteilten, hatten sich der 42-Jährige und der gesuchte Wuppertaler gegen 12 Uhr im Wartebereich des Amtsgerichts lautstark gestritten. Als das spätere Opfer das Gebäude verließ, soll der Tatverdächtige ihn in Richtung Parkplatz verfolgt haben. Dort soll er auf der parallel verlaufenden Löwener Straße mehrfach auf den 42-Jährigen eingestochen haben. Opfer und Täter kannten sich offenkundig.

In dem Prozess  vor dem Amtsgericht ging es um ein Verfahren wegen gefährlicher Körperverletzung. Angeklagt ist ein Mann, der bei einer Auseinandersetzung im Oktober 2024 in Frechen zwei Männer verletzt haben soll. Dabei spielte laut Anklage auch ein 40 Zentimeter langes Messer eine Rolle, wobei die Verletzungen damals nicht daher rührten.

Ursprünglich waren die Ermittler von versuchtem Totschlag ausgegangen. Eine Neubewertung durch weitere Erkenntnisse ergab lediglich den Tatbestand einer gefährlichen Körperverletzung – wegen der nach dem 39-jährigen Wuppertaler gefahndet wird. Der Grund: Der mutmaßliche Täter habe nach mehreren Stichen von dem 42-Jährigen abgelassen und ausschließlich in dessen Schulterbereich gestochen. Die Staatsanwaltschaft gehe nicht mehr davon aus, dass der Täter sein Opfer töten wollte, sagte Sengöz.