Mittel für die Aufwertung des Spielplatzes waren bereits 2022 im Haushalt und auch die Boll-Stiftung beteiligt sich finanziell.
Projekt stagniertSpielplatz-Ausbau in Kerpen kommt nicht in Schwung

Michaela Mohnert setzt sich dafür ein, dass der Spielplatz Mastenweg bald aufgewertet wird. Auch die Boll-Stiftung will sich hier engagieren.
Copyright: Wilfried Meisen
Wann kommt endlich der seit langem geplante Ausbau des Spielplatzes am Mastenweg in Sindorf? Das fragt sich Michaela Mohnert, sachkundige Bürgerin der CDU im Planungsausschuss. Und was ist mit den Plänen der Marga- und-Walter-Boll-Stiftung, den Spielplatzausbau großzügig zu unterstützen und dabei etwa auch inklusive Spielgeräte zu installieren?
Mohnert erinnert daran, dass die Stadt für die Aufwertung des Spielplatzes schon seit 2022 in ihren Haushalt rund 40 000 Euro eingestellt hat. Sie selber habe sich zudem 2022 an die Boll-Stiftung gewandt und angefragt, ob diese nicht zusätzlich noch ein inklusives Spielgerät für den Platz finanzieren möchte, welches auch von Kindern mit Behinderungen genutzt werden kann. „Dabei kann es sich um ein Rondell, eine Schaukel oder eine Wippe für Kinder mit und ohne Handicap handeln.“ Rund 20 000 Euro zusätzlich würde dies kosten, ohne dass die Stadtkasse damit belastet würde. Rasch habe damals die Stiftung signalisiert, dass sie sich am Ausbau des Spielplatzes beteiligen wolle.
Kerpen: Vorschlag der Boll-Stiftung bekam viel Zustimmung
„Sie ist sogar noch über meine Idee hinausgegangen und denkt in einem größeren Rahmen“, berichtet Mohnert. So soll es nicht nur bei dem einen inklusiven Spielgerät bleiben. So habe die Stiftung einen „tollen Plan“ ausarbeiten lassen, der etwa auch einen Platz für Jugendliche auf dem Gelände, etwa eine Sitzgruppe, vorsehe. Der Entwurf sei seinerzeit auch den Verantwortlichen der Stadt vorgestellt worden und habe dort „sehr viel Zustimmung“ ausgelöst. Doch seitdem stagniere das Projekt, beklagt Mohnert.
„Mir persönlich fehlen die Worte. Nicht nur , dass die 40.000 Euro, die bereits im Haushalt eingestellt und genehmigt wurden, bis heute nicht verbaut sind. Nein, man hat es gleichzeitig geschafft, ein Projekt, welches es in der Form noch nicht gegeben hat, und welches bei der Vorstellung in großer Runde, unter anderem mit Bürgermeister, Kämmerer und Amtsleiter, für Begeisterung und überaus großen Zuspruch gesorgt hat, gegen die Wand zu fahren.“
Keine Rückmeldung der Stadt seit August 2024
Tanja Ahrendt von der Boll-Stiftung bestätigt, dass sich die Stiftung beim Ausbau des Spielplatzes engagieren wolle. So habe man schon 15.000 Euro für eine Überplanung des Geländes in Abstimmung mit dem benachbarten Kindergarten ausgegeben. „Es ist ein toller Plan entstanden. Wir sind bereit, mehr zu investieren und das dann auch umzusetzen.“ Leider habe man aber seit August 2024 von der Stadt zum Thema keine Rückmeldung mehr erhalten. „Dann muss man sich als Stiftung auch fragen, ob es noch Sinn macht, die Sache weiterzuverfolgen.“
Gescheitert ist das Projekt aber noch nicht, wie auf der vergangenen Ratssitzung Anfang September zu erfahren war. Denn dort hat Ortsvorsteher Hans-Jürgen Bröcker (SPD) in der Sache nach dem Stand der Dinge gefragt. Bröcker: „Die Bewohner des Quartiers warten nun schon mehrere Jahre auf einen kindergerechten Spielplatz, der 2022 nach Eröffnung des dortigen Kindergartens von Seiten der Verwaltung ihnen zugesagt wurde.“ Bislang habe es aber immer geheißen, man habe zu wenig Personal, um dies umzusetzen.
Immerhin, so Bröcker, habe die Stadtverwaltung in der Ratssitzung in Aussicht gestellt, das Projekt im nächsten Jahr vielleicht verwirklichen zu können. Hier, so Bröcker, setze er auch auf den neuen Bürgermeister Thomas Jurczyk (SPD): „Ich hoffe, dass nun in der Stadtverwaltung einiges etwas schneller geht.“