Grüngürtel für PulheimProjekt Regio Grün – 600 000 Euro für Nordpark

Der Nordpark ist Teil des Projekts Regio Grün.
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Pulheim – Es ist ein großes generationenübergreifendes Projekt, das dort im Norden von Pulheim entsteht. Im Nordpark, der aus der Regionale 2010 entstanden ist und irgendwann einmal wie ein Grüngürtel um die Stadt liegen soll, stecken rund 600 000 Euro Förderung der EU, genauer gesagt aus dem Topf des Programms „Efre“ – Europäischer Fond für regionale Entwicklung.
Der Nordpark
Der Nordpark liegt zwischen Pulheims Stadtkante und angrenzenden Agrarflächen. Bis 2030 soll die nördliche Stadtkante von diesem Grüngürtel eingefasst sein. Die Gesamtfläche soll dann rund 100 Hektar betragen. Der Park ist in verschiedene Parzellen sowie offene Feldtypen eingeteilt, Erholungs- und Agrarflächen liegen teilweise direkt nebeneinander. Alleen und Feldwege durchziehen das Grüngebiet. Es gibt drei Wegearten: die Horizontallee, die Felderpromenade und Querungen.
Die Entstehung
„Angefangen hat das Ganze mit dem Projekt »Regio Grün« und der Regionale 2010“, berichtet Dr. Ellen Cassens-Sasse. Sie ist Leiterin der Koordinierungsstelle Umweltschutz bei der Stadt Pulheim und Hauptverantwortliche für das Großprojekt Nordpark. Damals, am Anfang der 2000er, hätten sich die Stadt Köln und mehrere Kommunen aus dem Rhein-Erft-Kreis zusammengeschlossen, um über Regio Grün zu sprechen.
Regio Grün
Das Projekt Regio Grün zählt zur Regionale 2010. Alle Städte des Kreises sowie der Rhein-Erft-Kreis selbst sind Projektpartner. Motto des Programms ist „Natur.Erlebnis.Raum“. Man möchte „neugierig machen und dazu einladen, die Landschaft vor der eigenen Haustüre besser kennenzulernen“, heißt es.
Mit der Idee, einen dritten Grüngürtel zu schaffen, soll der „suburban geprägte Raum gegliedert und strukturiert“ werden, außerdem geht es darum, eine Vorgabe zur Siedlungsentwicklung und zum Erhalt von Freiraum- und Erholungsflächen zu schaffen.
Weitere Projekte im Rhein-Erft-Kreis sind beispielsweise der Landschaftspark Haus Orr, Stommeler Busch/Chorbusch, Villehang Liblar, Villehang Kierdorf-Köttingen und Frechener Bach. (nip)
www.regio-gruen.de
„Wir haben gesagt, dass Grünflächenplanung nicht an Stadtgrenzen endet“, erinnert sie sich. Sonst könnte es passieren, dass plötzlich ein Erholungsgebiet der einen neben einem Gewerbegebiet der Nachbarstadt liege. An EU-Förderung dachten die Planer damals noch nicht. „Das hat sich erst im Laufe der Erarbeitung herausgestellt“, sagt Cassens-Sasse.
Für den zweiten Abschnitt des Nordparks habe man Efre-Geld bekommen, rund 612 000 Euro. Den Förderantrag hatte der Verein Region Köln/Bonn gestellt. Das sei für eine einzelne Kommune zu viel Aufwand, „außerdem bekommt man die Förderung gar nicht, wenn man nicht regional zusammenarbeitet.“ Das Geld floss außerdem in vier weitere Projekte von Regio Grün im Pulheimer Stadtgebiet. Eröffnet worden ist der Nordpark am 2. Juni 2012.
Der aktuelle Stand
„Die Stadt hat inzwischen wieder Grundstücke gekauft zur Erweiterung des Nordparks, allerdings ohne EU-Geld“, sagt Cassens-Sasse. Zurzeit sei sie dabei, die Planungsleistungen für die Gestaltung des dritten Abschnitts zu vergeben. „Wir haben von Anfang an gesagt, dass das ein Generationenprojekt ist“, sagt sie. Die Stadt setze das Projekt nun ohne Förderung weiter fort, sagt der Technische Beigeordnete Martin Höschen. „Das zeigt aber, was Fördermittel bewirken.“
Die Kosten
Der erste Abschnitt hat 2,97 Millionen Euro gekostet, sagt Cassens-Sasse. Zu 80 Prozent seien diese Kosten gefördert worden (2,34 Millionen). Das Geld kam aber nicht von der EU, sondern von Bund und Land. Der zweite Abschnitt von Regio Grün, inklusive der vier weiteren Projekte, hat 1,23 Millionen Euro gekostet. Rund die Hälfte, also 612 000 Euro, kamen aus dem Efre-Topf. Insgesamt wurde der zweite Bauabschnitt des Landschaftsparks mit 979 000 Euro gefördert.
Strategie für Europa
Der Europäische Fonds für regionale Entwicklung (Efre) soll Regionen mit Entwicklungsrückständen und Strukturproblemen unterstützen. In Nordrhein-Westfalen soll er insbesondere dazu beitragen, Betriebe wettbewerbsfähig zu machen und Arbeitsplätze in kleinen und mittleren Unternehmen zu schaffen. Zudem werden Projekte unterstützt, die Innovationen, Forschung und technologische Entwicklungen voranbringen, einen Beitrag zum Klima- und Umweltschutz leisten und Kommunen helfen, benachteiligte Gruppen zu integrieren und das Umfeld lebenswerter zu gestalten.
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Seit 2014 und noch bis 2020 gibt die EU dafür rund 352 Milliarden Euro, fast ein Drittel des gesamten EU-Haushaltes. „Ziel ist ein intelligentes, nachhaltige und integratives Wachstum in der EU“, heißt es auf der Internetseite des Efre.
In diesem Rahmen wurden Ziele für eine Europa-2020-Strategie entwickelt: 75 Prozent der 20- bis 64-Jährigen sollen einen Beruf haben, drei Prozent des Bruttoinlandsprodukts der EU sollen in Forschung und Entwicklung investiert werden, die EU will die Treibhausemissionen im Vergleich zu 1990 um 20 Prozent senken, der Anteil erneuerbarer Energien soll um 20 Prozent steigen, die Energieeffizienz soll um 20 Prozent wachsen.
Die Quote vorzeitiger Schulabgänger soll unter zehn Prozent liegen. Mindestens 20 Millionen Menschen weniger sollen von Armut und sozialer Ausgrenzung bedroht und betroffen sein. Mindestens 40 Prozent der 30- bis 34-Jährigen sollen eine abgeschlossen Hochschulbildung haben.
Eigenen Angaben zufolge haben verschiedene Förderprogramme der EU in den vergangenen fünf Jahren mehr als 600 000 Arbeitsplätze geschaffen. 200 000 kleine und mittlere Unternehmen seien gefördert und 61 000 Förderprojekte unterstützt worden.