Kiosk am Kinderzimmerfenster13-jähriger Pulheimer gewinnt Ehrenpreis

Lesezeit 3 Minuten
Der 13-jährige Luis, hier im Dezember 2022 in Pulheim, betreibt aus seinem Kinderzimmer heraus ein kleines Büdchen und erhielt dafür nun einen Gründerpreis.

Zeitungen, Süßigkeiten und Glückstüten, Luis’ Angebot ist groß. Jeder Kunde zahlt, soviel er will. Für sein Büdchen aus dem Kinderzimmer heraus erhielt der 13-jährige Luis einen Gründerpreis.

Angefangen hat alles mit einem Bauchladen. Nun verkauft der 13-jährige Luis in seiner Ladentheke aus der Fensterbank Süßigkeiten, kleine Bücher und vieles mehr. Dafür erhielt er einen Ehrenpreis bei der Wirtschaftsnacht Rheinland.

Die Überraschung war groß, die Freude ebenso. Sowohl bei dem 13-jährigen Luis als auch bei seinen Eltern. Für sein „Kinderzimmer-Büdchen“ hat der Junge bei der ersten Wirtschaftsnacht Rheinland den Ehrenpreis in der Kategorie „Gründer“ erhalten. Die Kölner Stadt-Anzeiger Medien haben die Veranstaltung ausgerichtet.

Seit mehr als drei Jahren versorgt Luis Nachbarn und Freunde mit Süßigkeiten. Dafür verwandelt er sein Kinderzimmer meist einmal in der Woche in ein kleines Büdchen und macht für zwei Stunden aus seiner Fensterbank eine Ladentheke.

Ehrenpreis in der Kategorie „Gründer“: Mit Bauchladen angefangen

Dieses kreative Konzept, das Engagement und der Mut des Jungen überzeugte auch die Jury. Da er bei der Preisverleihung auf der MS RheinGalaxie nicht dabei sein konnte, hat das Team der Wirtschaftsnacht Luis den Ehrenpreis Wirtschaftsnacht Rheinland 2022 für „Luis Büdchen“ im Medienhaus in Köln überreicht.

„Damit hätte ich nie gerechnet“, erzählt Luis. Als er mit seiner Mutter in der Zeitung stöberte und von der Wirtschaftsnacht hörte, hatte er spontan Lust, sich hier als Schüler vorzustellen. Mit Erfolg. Über die dafür erhaltene Trophäe freut er sich sehr und sie motiviert ihn zusätzlich, sich immer wieder was Neues für seinen kleinen Kiosk einfallen zu lassen.

Angefangen hatte alles mit einem Bauchladen mit Naschereien, mit dem Luis damals fröhlich durch die Straßen zog. „Schließlich meinte eine Nachbarin eher im Scherz, dass er doch einen Laden aufmachen sollte“, erinnert sich seine Mutter. Der Gedanke begeisterte Luis.

Er kaufte von seinem Taschengeld Bonbons, Fruchtgummis, Knabberzeug und einen Zeitungsständer, bastelte kleine Kisten für seine Artikel, und öffnete sein Fenster. Als besonderen Service liefert er die Sachen auch nach Hause. Entstanden ist das in der Pandemiezeit. Denn um seinen Kunden zu schützen, hatte er sich mit ihnen digital vernetzt und so seinen Betrieb aufrechterhalten.

Ehrenpreis der Wirtschaftsnacht Rheinland: Das „Geschäftsmodell“ der Ladentheke

Gleichzeitig informiert er seine Interessenten per Mail oder Mobiltelefon, wann sein Büdchen geöffnet ist und was es aktuell gibt. So hat er sein Repertoire um Nüsse oder Sticker des 1. FC Köln erweitert. Hinzugekommen sind inzwischen ein Ständer mit Pixi-Büchern und ein Bienenfutterautomat. Wer hier zieht, erhält eine Kapsel mit Blumensamen. Solch nachhaltige Dinge liegen ihm am Herzen.

Es gibt auch fair gehandelte Schokolade und für Getränke Recup-Becher. „Ich stelle auch gern Glückstüten zusammen“, berichtet er. Die sind derzeit mit einer Wunderkerze, einem Kölschen Glückskeks, Konfetti und einem knisternden Kaugummi bestückt. Als Karnevalsfan bietet Luis auch die neuen Panini Sticker „Kölle Alaaf“ und das dazugehörige Album an.

„Natürlich helfen wir Luis bei seinem Büdchen, aber er darf und soll möglichst viele Entscheidungen selbst treffen“, erklärt seine Mutter. „Auch verkauft er die Sachen nicht, sondern jeder gibt, was er für angemessen hält.“

Das Trinkgeld investiert Luis in neue Projekte, wie beispielsweise in ein Minibuch über das Büdchen. Das kommt im Februar auf den Geburtstagstisch, denn dann feiert er das vierjährige Bestehen seines Kiosks.

Rundschau abonnieren