Fläche wird verdoppeltSo soll sich die LVR-Gedenkstätte in Pulheim verändern

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Ein Blick in die Dauerausstellung. Der LVR möchte die Inhalte zeitgemäßer präsentieren.

Pulheim – Die Ausstellungsfläche in der LVR-Gedenkstätte Brauweiler wird verdoppelt. Statt auf derzeit 170 Quadratmetern wird der Landschaftsverband Rheinland (LVR) von 2024 an auf 340 Quadratmetern an die Geschehnisse der Jahre 1933 bis 1945 erinnern. Das hat der Landschaftsausschuss des LVR beschlossen.

„Das ist für uns ganz toll“, sagte Dr. Christine Hartmann, wissenschaftliche Referentin im LVR-Kulturzentrum Abtei Brauweiler, in einer Videokonferenz. Die zusätzlichen Flächen im Keller des früheren Frauenhauses der Ende der 60er-Jahre aufgelösten Arbeitsanstalt Brauweiler seien vorhanden. Doch seien die Räume bislang anderweitig als Keller genutzt worden.

Pulheimer Gedenkstätte - ein Element der Bildungslandschaft

Die zusätzlichen Flächen wird das für die Gedenkstätte zuständige Team für Präsentationen, Wechselausstellungen und Workshops nutzen. „Wir wollen die Gedenkstätte in die Bildungslandschaft einbauen“, ergänzte Markus Thulin, wissenschaftlicher Referent für Gedenkstättenpädagogik.

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Künftig gibt es in der Gedenkstätte 340 statt 170 Quadratmeter Ausstellungsfläche.

Ziel sei, die Gedenkstätte zu einem gemeinsamen Lernort zu machen. Auch Arbeiten von Schülerinnen und Schülern sollten dort gezeigt werden können.

Da die Forschung im Laufe der Jahre neue Erkenntnisse gewonnen hat, wird die Dauerausstellung in der 2008 eröffneten Gedenkstätte auch inhaltlich verändert. Künftig soll auch die Arbeitsanstalt, die von 1815 bis Ende der 60er-Jahre in Betrieb war, in den Fokus rücken.

Dabei soll es um unter anderem um die politischen und die wirtschaftlichen Verflechtungen gehen, die sich aus der parallelen Nutzung als Arbeitsanstalt und als NS-Gefängnis ergeben haben. Biografien, beispielsweise die der Insassen, sollen stärker einfließen.

LVR will Inhalte barrierefrei und mehrsprachig präsentiert

„Auch Berichte von Zeitzeugen möchten wir einbauen, in Video- und Audioformaten“, sagte Thulin. Um ein größeres Publikum ansprechen zu können, sollen die Inhalte barrierefrei und mehrsprachig präsentiert werden. Die neu konzipierte Dauerausstellung wird 2024 anlässlich der 1000-Jahr-Feier der Abtei Brauweiler erstmals präsentiert.

Die Landeszentrale für politische Bildung und die LVR-Museumsförderung unterstützen die Erweiterung und die Neugestaltung der Dauerausstellung finanziell. Damit weiteres Personal eingestellt werden kann, hatte der Kulturausschuss der Landschaftsversammlung Rheinland kürzlich 60.000 Euro bewilligt.

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Die LVR-Gedenkstätte kann montags bis freitags , um 10, 12 und 16 Uhr sowie an Wochenenden und Feiertagen um 11 Uhr während eines begleiteten Rundgangs besucht werden. Ticketpreise und weitere Informationen gibt es auf der Homepage.

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