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Online-PetitionPulheimer Eltern fordern Sporthallen zurück

Lesezeit 2 Minuten
Rund zwei Meter hohe Wände schirmen zwei Etagenbetten, einen Tisch mit Stühlen und einen Schrank ab.

Bislang nutzt die Stadt Pulheim zwei Turnhallen als Notunterkünfte für Geflüchtete.

Unterzeichner appellieren an die Stadt, eine Lösung zu finden, die die Bedürfnisse der Kinder und der Geflüchteten berücksichtigt.

Städte und Gemeinden sind verpflichtet, Geflüchtete aufzunehmen. Die Kinder, Frauen und Männer werden ihnen zugewiesen. Einfluss auf die Anzahl der zugewiesenen Geflüchteten haben die Städte und Gemeinden nicht. Aktuell leben 1490 Menschen, die ihre Heimat verlassen haben, in der Stadt.

965 von ihnen haben eine Bleibe in einer der 28 städtischen Unterkünfte gefunden. Dazu zählen auch die Turnhallen an der Straße „An der Kopfbuche“ in Stommeln und die der katholischen Grundschule Kopfbuche an der Escher Straße. Für Schul- und Vereinssport stehen sie seit Monaten nicht mehr zur Verfügung. 

Es muss eine Lösung gefunden werden, bei der sowohl den Bedürfnissen unserer Kinder als auch denen von Flüchtlingen Rechnung getragen wird
Initiatorin einer Online-Petition

Sollte die Zahl der Geflüchteten weiter steigen, würde eine dritte Sporthalle – die Dreifachturnhalle an der Kastanienallee in Brauweiler – zur Notunterkunft. Für viele Eltern ist dies nicht länger hinnehmbar. „Wir verstehen die Notwendigkeit, Flüchtlingen Unterstützung zu bieten. Dennoch sollte dies nicht auf Kosten unserer Kinder gehen.“ 

Es müsse eine Lösung gefunden werden, bei der sowohl den Bedürfnissen der Kinder als auch denen von Flüchtlingen Rechnung getragen werde, ist in einer Online-Petition zu lesen. Die Initiatorin und ihre Unterstützer – bis gestern waren es 1055 – fordern die Stadt auf, ihre Entscheidung bezüglich der Nutzung von Sporthallen als Notunterkünfte zu überdenken und eine gerechte Lösung zu finden.

Stadt bedauert Einschränkungen für Schul- und Vereinssport in Pulheim

Sie verweist auf ihren Sohn. Um den Alltag in der Schule zu meistern und auszugleichen, benötige er viel Sport. Dieser Ausgleich falle weg, da der reguläre Sportunterricht an Schulen wie auch die Angebote der ortsansässigen Sportvereine entfielen. Bewegung sei ein wesentlicher Bestandteil des gesunden Wachstums und der Entwicklung der Kinder und Jugendlichen.

Laut Bundesministerium für Gesundheit sollten sie mindestens 60 Minuten pro Tag aktiv sein. „Durch die Schließung von Sporthallen wird dieser wichtige Aspekt ihrer Entwicklung stark eingeschränkt.“ Die Stadt bedauert die Einschränkungen für den Schul- und Vereinssport.

„Deshalb sollen diese Hallen so schnell wie möglich wieder freigegeben werden und eine mögliche Schließung einer weiteren Halle – der neuen Dreifachturnhalle in Brauweiler – vermieden werden“, so Stadtsprecherin Ruth Henn. Die Stadtverwaltung arbeite intensiv an Lösungen, damit Schulen und Vereine die Hallen bald wieder nutzen können. „Dazu gehören die Überlegungen, in Stommeln und in Brauweiler noch in diesem Jahr Plätze zu schaffen.“ 

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