Verkehr in PulheimLand lässt Ortsumgehungspläne ruhen – SPD unzufrieden

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Ein Tempo-30 Schild steht an einer Straße, im Hintergrund sind Häuser und eine Kirche zu sehen.

Die SPD in Pulheim ist der Meinung, dass die Stadt vom Durchgangsverkehr ebtlastet werden muss. (Symbolbild)

Die Pulheimer SPD wirft der Landesregierung Untätigkeit vor. Denn die Planungen für die Ortsumgehung ruhen. 

In den Plänen der schwarz-grünen Landesregierung spielt die Ostumgehung Pulheim keine Rolle. Das geht aus der Antwort von Oliver Krischer (Bündnis 90/Die Grünen) auf eine Kleine Anfrage der SPD hervor. Die Planungen für dieses Projekt ruhten, teilt der Minister für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes NRW den Abgeordneten der SPD-Landtagsfraktion mit.

Fünf Fragen hatte sie auf Initiative der SPD Pulheim und der SPD-Kreistagsfraktion in ihrer Kleinen Anfrage mit der Nummer 760 formuliert. Unter anderem wollten sie wissen, in welchem Zeitraum die Landesregierung plant, die Ostumgehung fertigzustellen, was sie bislang in dieser Sache unternommen hat und wie sie das Straßennetz in Pulheim vom Lkw-Verkehr entlasten will. Die Ostumgehung ist seit Jahren ein Thema in Pulheim.

Initiative Lebenswerter Pulheimer Osten lehnt Umgehung ab

Die Befürworter – neben der SPD Pulheim die Bürgerinitiative Albrecht-Dürer-Straße – halten sie für dringend erforderlich, um die Stadt vom Durchgangsverkehr zu entlasten. Kritiker – wie die Initiative Lebenswerter Pulheimer Osten (ILPO) – lehnen sie ab, weil sie ein weiteres Stück Natur in Gefahr sehen. Denn die Trasse würde vom neuen Kreisverkehr an der Worringer Straße über freies Feld und am Randkanal entlang weiter bis zum Knoten Bonnstraße/Orrer Straße geführt werden. In kurzen Worten erläutert Oliver Krischer, warum die Planungen ruhen.

Die L183/Ostumgehung Pulheim sei in Stufe eins des Bedarfsplans für die Landesstraßen zu finden, erläutert Krischer in seiner Antwort. Diese wiederum sei in drei Schritte unterteilt. Da es an Planungskapazitäten mangele, bearbeitet der Landesbetrieb Straßenbau NRW lediglich die Vorhaben des ersten Schrittes, führt der Grünenpolitiker weiter aus. „Die Ortsumgehung Pulheim ist nicht im ersten Schritt enthalten.“

Bisher keine Verkehrsprognose

Daher ruhten die Planungen, Aussagen zum „Realisierungshorizont oder vorbereitenden Maßnahmen“ könnten daher nicht getroffen werden. Entsprechend liege auch keine Verkehrsprognose vor, die die durchschnittliche tägliche Verkehrsfrequenz auf einer Ortsumgehung Pulheim ausweise. Um das Straßennetz in Pulheim vom Lkw-Verkehr zu entlasten, werde unter anderem die L93 Ortsumgehung Pulheim/Stommeln – Bergheim/Büsdorf geplant.

Die Ostumgehung sei tot, aber keiner traue sich es zu sagen, ist die Pulheimer SPD überzeugt. Die SPD habe lange für die Ostumgehung gekämpft, teilt David Hochhausen, Vorsitzender der SPD Pulheim, mit. „Sie hätte den Weg geebnet für eine echte Umgestaltung der Innenstadt und eine spürbare Stärkung des Radverkehrs. Aber angesichts des fehlenden Interesses der Stadtführung daran und der völligen Untätigkeit der Landesregierung, können wir nicht ernsthaft davon ausgehen, dass die Ostumgehung wenigstens mittelfristig umgesetzt wird.“

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