Die Grundsteuer wird angehoben, auch die Gebühren für Müll, Abwasser und die Straßenreinigung steigen. Auch die Gewerbesteuer wird angehoben.
GebührenIn Pulheim wird im neuen Jahr fast alles teurer

Für die Abfallentsorgung müssen die Pulheimer im kommenden Jahr mehr Gebühren zahlen, ebenso wie in vielen anderen Bereichen. (Symbolfoto)
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Der Stadtrat hat zum Teil deutliche Steuer- und Gebührenerhöhungen für 2026 verabschiedet. Eine Übersicht.
Grundsteuer und Gewerbesteuer: Die Grundsteuer A, die von Eigentümern land- und forstwirtschaftlicher Flächen zu zahlen ist, wird von 483 auf 600 Prozent erhöht, die Grundsteuer B von 467 auf 550 Prozent. Hintergrund: Die Grundsteuerreform 2025 war – anders als von der Landesregierung angekündigt – für Pulheim nicht einnahmeneutral.
Pulheim: Unter dem Durchschnitt
2025 gab es ein Minus von 624.000 Euro. Auch die Gewerbesteuer wird ab 2026 erhöht, um 25 auf 500 Prozent. Kämmerer Jens Batist: „Damit liegt Pulheim im kreisweiten Vergleich bei allen drei Steuerarten weiter deutlich unter dem Durchschnitt.“
Abfallgebühren: Um durchschnittlich 8,59 Prozent teurer wird die Entsorgung der Restmülltonnen. Die Gründe: Die entsorgenden Unternehmen bekommen nach zwei Jahren mehr Geld, ebenso die Mitarbeitenden der Stadt und des Bauhofs. Außerdem werden neue Straßenpapierkörbe aufgestellt.
Samstagsannahme wird teurer
Was ist 2026 für die Abfallentsorgung einer grauen Tonne (14-tägliche Leerung) zu zahlen? 40 Liter: 120,74 Euro (plus 9,80 Euro), 60 Liter: 158,41 Euro (plus 12,72 Euro), 120 Liter: 271,40 Euro (plus 21,46 Euro). Die wöchentliche Leerung eines 770-Liter-Gefäßes kostet nächstes Jahr 2.944,42 Euro (plus 228,83 Euro). Grundstückeigentümern, die selbst kompostieren, werden 26,50 Euro gutgeschrieben.
Für die Braune Tonne fällig werden für 120 Liter 57,70 Euro (plus 1,94 Euro) und für 240 Liter 115,40 Euro (3,88 Euro). Die Teuerung bei blauen Tonnen bis 240 Liter liegt unter einem Euro. Erstmals seit vielen Jahren wird die Samstagsannahme von Abfällen am Container teurer. Für 240 Liter zahlt man 12 Euro (plus 1 Euro), für 480 Liter 24 Euro (plus 2 Euro), für bis zu 1 Kubikmeter 36 Euro (plus 3 Euro).
Kanäle werden saniert
Abwassergebühren: Kanäle und Regenrückhaltebecken müssen saniert werden. Das ist der Hauptgrund, warum die Ausgaben im Abwasserbereich um über 2,5 Millionen Euro höher kalkuliert sind als 2025. Dies wirkt sich auf die Gebühren aus. Der Rat setzte die Gebühren für den Kubikmeter Schmutzwasser auf 2,27 Euro, für Niederschlagswasser auf 1,24 Euro. Das entspricht Erhöhungen um knapp 25 beziehungsweise rund 18 Prozent.
Straßenreinigung: Die Gebühren steigen deutlich, wegen höherer Entgelte für das Reinigungsunternehmen, höherer Personal- und Sachkosten und einmaliger Beratung für die europaweite Ausschreibung der maschinellen Straßenreinigung. Je Frontmeter werden 46 beziehungsweise 47 Cent mehr berechnet, bei wöchentlicher Handreinigung 2,30 Euro.
Gräber werden teurer
Sportstättennutzungsentgelte: Ab 2026 zahlen die Vereine keine Nutzungsgebühren mehr für jugendliche Mitglieder. Für aktive erwachsene Mitglieder sind allerdings 3,50 Euro pro Monat zu überweisen (plus 1,50 Euro), für nicht aktive Erwachsene wie bisher 1 Euro. Die neue Vereinbarung läuft bis Ende 2030. Nutzungsentgelte decken nicht die Kosten für den Betrieb der Sportstätten, so die Verwaltung.
Aquarena: Wer ins Hallenbad gehen möchte, kann künftig nicht mehr mehrere Ermäßigungen kombinieren.
Friedhofsgebühren: Die Friedhofsgebühren steigen durchschnittlich um 30 Prozent. Ein Sarggrab, 20 Jahre Liegezeit, kostet ab dem kommenden Jahr 1850 Euro, ein Urnengrab 1294 Euro, ein pflegefreies Rasen-Urnengrab 1516 Euro. Für 77 Prozent aller Bestattungen werden mittlerweile Grabarten gewählt, die wenig Bestattungsaufwand erfordern, also Urnengräber und Kolumbarien.
Die Arbeitsstunden, die nicht mehr für Bestattungen eingesetzt werden müssen, können nun der Friedhofspflege gewidmet werden. Damit, so die Stadtverwaltung, werde der Kritik begegnet, die Friedhöfe würden nicht ausreichend gepflegt.

