Rücktritt gefordertPulheimer SPD entzieht Fraktionsvorsitzendem das Vertrauen

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Torsten Rekewitz steht bei der SPD in der Kritik.

Torsten Rekewitz steht bei der SPD in der Kritik.

Pulheim/Rhein-Erft-Kreis – Die Pulheimer SPD hat sich mit Torsten Rekewitz überworfen. Die Mitgliederversammlung habe Rekewitz, der die Pulheimer Ratsfraktion zusammen mit Sylvia Fröhling führt, „mit großer Mehrheit das Vertrauen entzogen“, teilt die SPD Pulheim mit. Zudem sei er mit einem einstimmigen Beschluss aufgefordert worden, seine Kandidatur für den Vorsitz der SPD Rhein-Erft zurückzuziehen. „Außerdem wurde er, bei wenigen Enthaltungen, aufgefordert von seinem Fraktionsvorsitz zurückzutreten.“ Bei dieser Mitgliederversammlung war Rekewitz selbst nicht dabei.

Aufforderung zum Rückzug von Torsten Rekewitz

Bereits vor dem Kreisparteitag der Rhein-Erft SPD hatte der Vorstand der SPD Pulheim Rekewitz nach einer Aussprache aufgefordert, von seiner Kandidatur für den Parteivorsitz zurückzutreten. Die Entscheidung über den Vorstand beim Kreisparteitag in Kerpen vor gut einer Woche war auf Antrag der SPD Pulheim vertagt worden – die SPD Rhein-Erft hatte dies offiziell mit Unklarheiten über die Wahlmodalitäten begründet, die nicht mehr rechtzeitig hatten ausgeräumt werden können. Nun wird klar: Das Problem liegt an anderer Stelle.

„Eine vertrauensvolle Zusammenarbeit ist unter den gegebenen Umständen nicht mehr möglich“, sagt SPD-Vorstand David Hochhausen. Rekewitz werde unter anderem vorgeworfen, als Kassenverantwortlicher in unterschiedlichen Institutionen nicht ordentlich abgerechnet zu haben.

Vorfälle liegen Jahre zurück

Genau benannt werden die Vorfälle nicht, sie sollen aber einige Jahre zurückliegen. Auf den Tisch kommen sie offenbar nun erst, weil Rekewitz mit seiner Bewerbung um den Kreisvorsitz seiner Partei nach Höherem strebt. Parteimitglieder, die Kenntnis von den alten Vorgängen hatten, drängten nun auf eine Aussprache.

„Wir hätten auch sagen können, Schwamm drüber“, so Hochhausen, allerdings seien die Vorwürfe „valide“. „Ärgerlich“ sei vielmehr der Umgang Rekewitz’ mit seiner Vergangenheit. So habe er beim Werben um seine Kandidatur zum Kreisvorsitzenden seiner Partei „keinen reinen Tisch gemacht, ganz im Gegenteil. Wir sind es unseren Mitgliedern schuldig, diese Personalie in Pulheim zu klären“, sagt Hochhausen.

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Rekewitz streitet die Vorwürfe in Teilen ab. In einem Fall habe es ein Strafverfahren gegeben, das aber eingestellt worden sei. Da sei es darum gegangen, dass er städtische Fördergelder für eine Institution nicht beantragt habe, zum anderen fehlten Belege für Ausgaben. Mit einer Ratenzahlungsvereinbarung habe er den Schaden beglichen. „In dem anderen Fall ist nach einer Kassenprüfung eine Entlastung erfolgt“, sagt Rekewitz. Seine Kandidatur für den Parteivorsitz halte er aufrecht. „Für mich ergibt sich keine neue Lage.“

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