Schleppender Vorverkauf in PulheimKarnevalisten bleiben auf Eintrittskarten sitzen

Lesezeit 2 Minuten
Neuer Inhalt

Jecken feiern Karneval. (Symbolbild)

Pulheim – Es sieht nicht gut aus für die Karnevalsgesellschaften und Vereine im Festkomitee Pulheimer Karneval. „Der Kartenvorverkauf läuft mehr als schleppend“, sagt Festkomitee-Präsident Hans-Peter Hasche.

Um die Dimensionen deutlich zu machen, nennt H.P. Hasche Zahlen. In anderen Jahren hätten die Stommeler Buure, deren Präsident er ist, um diese Zeit bereits 50 bis 60 Prozent der Karten für die verschiedenen Veranstaltung verkauft. „Jetzt sind es 20 Prozent, wenn es hoch kommt.“

Die Leute übten sich in Zurückhaltung. „Weil sie nicht wissen, was noch alles kommt.“ Da sei die Pandemie, von der niemand wisse, wie sie sich im Herbst entwickle.

Publikum in Pulheim ist zurückhaltend

„Hinzu kommen die hohen Energiekosten, die uns das Leben schwer machen.“ Als weitere „Unbekannte“ nennt der Stommelner Hasche die Mieten für die städtischen Hallen in Brauweiler, Dansweiler, Pulheim und Stommeln. „Wir wissen nicht, was an zusätzlichen Kosten auf uns zukommt.“

In dieser von Unsicherheit geprägten Situation haben die Vereine schon die übernächste Session im Blick. „Wir buchen schon jetzt die Künstler für 2024. Ansonsten sind die guten Künstler ausgebucht“, ergänzt Geschäftsführer Ralf Otten. 

Die Situation ist schwierig. Verkaufen die Vereine nicht genug Karten, haben sie kaum Einnahmen, aber Kosten. Sagen sie die Veranstaltung hingegen ab, wird eine Konventionalstrafe fällig. „Dann haben die Vereine gar keine Einnahmen, zahlen aber die volle Gage, obwohl die Künstler nicht auftreten.“

Stadt Pulheim plant keine Mieterhöhung

Das könne insbesondere für kleinere Vereine das Aus bedeuten. Das wiederum hätte Folgen für das kulturelle Leben in der Stadt, da die Karnevalsgesellschaften und die Vereine im Laufe eines Jahres neben dem karnevalistischen Programm „viel anbieten“, es seien mehr als 20 Veranstaltungen, sagt Ralf Otten. „Das ist einiges, was auf dem Spiel steht.“ 

Die finanzielle Unterstützung von Bund und Land im vergangenen Jahr habe vielen Vereinen über die Session geholfen. „Aber aktuell gibt es diese Richtung keine Signale, obwohl der Fördertopf angeblich noch nicht leer ist“, sagt Ralf Otten.

Die Stadt Pulheim plane derzeit nicht, die Mieten für städtische Hallen zu erhöhen, teilt Stadtsprecherin Ruth Henn mit. Weiter verweist sie auf den Notfallfonds für Kultur und Brauchtum, der nicht ausgeschöpft sei.

Das könnte Sie auch interessieren:

10 000 Euro stehen für das kommende Jahr zur Verfügung, um erneut auf mögliche Auswirkungen der Pandemie reagieren zu können.  

Rundschau abonnieren