Einbußen von 20 Prozent gefürchtetBauern im Rhein-Erft-Kreis von Hitze bedroht

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Ernte Sorge Rhein-Erft

Mit der Ernte der Gerste haben die Landwirte  schon begonnen.

Rhein-Erft-Kreis – Die Ackerböden an Rhein und Erft sind ausgetrocknet. Die Schattenseite des aktuell sonnigen Erntewetters ist das gehemmte Wachstum späterer Kulturen. Hat die Gerste noch vor Beginn der Hitze ihre Körner gut ausgebildet, machen sich die Bauern inzwischen Sorge um den Weizen, der jetzt dringend Wasser benötigt. Auch andere Ackerfrüchte darben mangels Regen. Vor wenigen Tagen haben die Bauern die Mähdrescher ausgemottet und mit der Gerstenernte begonnen.

Gemächlich zieht der Mähdrescher von Theo Schiffer seine Kreise auf dem Feld bei Elsdorf-Frankeshoven und drischt mithilfe des acht Meter breiten Mähwerks das Korn aus den Ähren. „Mit zehn Tonnen Ertrag pro Hektar liegen wir im Durchschnitt. Damit kann man zufrieden sein“, sagt der Landwirt, der als einer der ersten im Nordkreis schon am Donnerstag zum Ernteeinsatz ausgerückt ist. „Schwieriger wird es beim Weizen“, sagt Kreislandwirt Willy Winkelhag. Dessen Korn sei noch nicht ausgebildet und entwickele sich wegen der momentanen Hitze nicht. „Es drohen Einbußen von 20 Prozent und mehr“, fürchtet er.

Trockener Sommer 2018 macht weiter Probleme

War die Gerste nur eine Wochen zu früh erntereif, müsse der Weizen je nach Bodenbeschaffenheit wohl schon in der ersten Julihälfte, und damit rund drei Wochen vor der Zeit, gedroschen werden. „Die Hitze verbrennt alles“, klagt er. Karl-Josef Conzen vom Elsdorfer Gut Brockendorf fürchtet gar, dass der Weizen „notreif mit Kümmerkorn“ geerntet werden muss.

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Außer der aktuellen Trockenperiode nennt er auch den trockenen Sommer 2018 und fehlende Niederschläge im Winter als Ursache. „Das Wasserreservoir im Boden hat sich im Winter nicht aufgefüllt.“ Unterstützt wird Conzens Aussage vom Leipziger Helmholz-Zentrum für Umweltforschung. Der „Dürremonitor“, den das Institut tagesaktuell veröffentlicht, weist aus, dass die oberen 25 Zentimeter der Böden im Rheinland trocken sind, was als „moderate“ bis „schwere Dürre“ klassifiziert wird. Bis in 1,80 Meter Tiefe ist die Karte örtlich gar dunkelrot eingefärbt, was für eine „extreme Dürre“ steht.  

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