Die Rüben scheinen auch die Starkregen-Tage ohne Einbußen im Zuckergehalt überstanden zu haben. Dieser soll bei über 17 Prozent liegen.
Zuckerfabriken laufen auf HochtourenLandwirte im Rhein-Erft-Kreis erwarten gute Rübenernte

Die Rübenernte hat begonnen und verspricht gute Erträge in Menge und Zuckergehalt.
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Die Rübenroder, Verlademäuse und Transport-Lkw sind wieder im Einsatz. Die Zuckerfabriken von Pfeifer und Lange (P&L) haben ihre Pforten in Jülich Mitte September und Euskirchen in der vergangenen Woche für die Anlieferung der süßen Knollen geöffnet.
Noch im Frühsommer gingen die Landwirte von einer rekordverdächtigen Ernte aus, trotz der späten Aussaat wegen des feucht-kühlen Frühjahrs. Dann trübte der trockene August ein wenig die Hoffnungen, weil Wasser für das Wachstum fehlte.
Blattwerk der Rüben von Krankheiten weitgehend verschont geblieben
Dann folgte reichlich Regen. „Das hat den Rüben gutgetan und auch das Blattwerk ist, anders als im vergangenen Jahr, von Krankheiten weitgehend verschont geblieben“, sagt Josef-Albert Rath, Landwirt und Chef des Maschinenrings Neuss-Mönchengladbach-Gillbach. Auch die Starkregen-Tage hätten die Rüben ohne Einbußen im Zuckergehalt gemeistert. Zu erwarten sei eine „sehr gute Ernte“.
Zurzeit haben die Rüben einen Gehalt von knapp 17 Prozent und schon in den ersten Rodungstagen wurde die erwartete Durchschnittsmenge von 90 Tonnen pro Hektar erreicht. „Das kann noch deutlich mehr werden“, prognostiziert Rath.
Kreislandwirt Willy Winkelhag freut sich über die zum Start hervorragenden Erntebedingungen. „Bei den sandigen Böden, etwa in Pulheim und Erftstadt, fehlen einige Doppelzentner pro Hektar“. Bei den schwereren Böden sei der Ertrag jedoch gut.
Zuckerfabriken laufen auf Hochtouren
Bei der Zuckerfabrik laufen beide Werke nach kleinen Anlaufschwierigkeiten in Euskirchen und Jülich jetzt auf Hochtouren. „Die Rüben sind süßer als im Vorjahr. Beim Wein würde man von einem guten Jahrgang sprechen“, sagt Heinz Leipertz, Landwirtschaftsregionalleiter bei P&L. Zu erwarten sei ein durchschnittlicher Zuckergehalt von bis zu 17,4 Prozent gegenüber 15 bis 16 Prozent in den Vorjahren. „Damit sind wir wieder bei einem normalen Niveau.“ Die Böden seien gut mit Wasser versorgt, und die Sonne sorge derzeit für weiteres Wachstum.
Leipertz rechnet mit einem gegenüber 2024 leicht erhöhten Ertrag von 60 bis 110 Tonnen Ertrag pro Hektar. „Es gibt eine breite Varianz zwischen Nord und Süd.“ Zurzeit diskutiere P&L mit den Landwirten über eine weitere freiwillige Reduzierung der Rüben-Anbaufläche für das nächste Jahr, „da der EU-Markt über Bedarf voll und daher unter Druck“ sei.
In Jülich wird Mitte Januar, in Euskirchen die ersten Tage des kommenden Jahres als Kampagnenende für die Zuckerknollen angepeilt.