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Projekt zur SprachförderungStudierende sollen Schulen im Rhein-Erft-Kreis unterstützen

Lesezeit 3 Minuten
Die Studierenden stehen für ein Gruppenfoto mit Landrat Frank Rock und den Mitarbeitenden den Bildungsbüros Rhein Erft auf einer Treppe im Kreishaus.

Im Kreishaus bekamen Lehramtsstudierende ersten Input von Mitarbeitenden des Bildungsbüros Rhein Erft.

Das Bildungsbüro Rhein-Erft startet ein Projekt, in dem Studierende des Lehramts Schülerinnen und Schüler individuell fördern.

Dass etwas für die Sprachbildung von Kindern und Jugendlichen getan werden muss, haben bereits zahlreiche Studien bestätigt. Das Bildungsbüro Rhein-Erft hat deshalb das Projekt „WortWert“ ins Leben gerufen. Die Idee ist, dass Lehramtsstudierende in den Schulen des Kreises mitwirken, um Schülerinnen und Schüler gezielt bei ihrer sprachlichen Bildung zu unterstützen. Dafür bekommen sie ein Honorar.

„Es kam immer wieder der Hinweis von Schulen, dass das Fachpersonal fehlt, um individuell zu fördern“, sagt Bettina Brück, pädagogische Mitarbeiterin beim Regionalen Bildungsbüro. Im Lenkungskreis des Bildungsbüros sitzen Vertreter des Landes und des Rhein-Erft-Kreises zusammen. Die Studierenden sollen innerhalb der Maßnahme auch für ihren Einsatz an den Schulen professionalisiert werden.

Rhein-Erft-Kreis: „WortWert“ soll Schulen bei der Sprachbildung helfen

In der ersten Phase des Projekts nehmen 24 ausgewählte Studierende teil. Schon im Mai werden sie an insgesamt elf Grundschulen und Berufskollegs zum Einsatz kommen. Landrat Frank Rock, der selbst Grundschulleiter in Hürth war, betonte bei der Vorstellung des Projekts im Bergheimer Kreishaus: „Wir möchten investieren. Wir möchten sprachliche Kompetenzen frühzeitig entwickeln.“ Von dem Projekt verspricht er sich einen deutlichen Gewinn für die Bildungsvita der jungen Menschen.

Eine der angehenden Lehrkräfte, die bei „Wortwert“ mitmachen, ist Nadja Mukinovic. Sie studiert Geschichte und Philosophie im Bachelor und wird die Rheinschule in Wesseling unterstützen. Sie sieht es als Gewinn an, durch das Projekt weitere Erfahrung sammeln zu können, denn die Praxis helfe ihr mehr dabei, zu lernen. „Ich finde, dass das Studium sehr theoretisch und praxisfern ist“, sagt Mukinovic. Auch Sara Beine, die Grundschullehramt studiert, freut sich darauf, vor dem eigentlichen Lehrberuf Einblicke in den Schulalltag zu bekommen. Manche der Teilnehmenden sind noch im Bachelor, andere sind bereits im Master oder gerade dabei, ihr Praxissemester zu machen.

Enger Austausch mit Schulen aus dem Kreis

Max Sporrer hat bereits erste Erfahrungen an einer Schule in Köln gesammelt. Er habe bei der Mittagsbetreuung geholfen, sei aber auch in den Klassen als Unterstützung dabei gewesen. „Da hat man gemerkt, dass es den Kindern total hilft, wenn da Unterstützung dabei ist oder man mit ihnen etwas in Kleingruppen macht.“ So könne man auch ganz andere Dinge aufarbeiten.

Bettina Brück vom Bildungsbüro erklärt, dass das Projekt auch in engem Austausch mit den Schulen selbst durchgeführt wird. „Die Studierenden besprechen mit den Schulen, was sie leisten können, und die Schulen sagen, was sie brauchen.“ Dabei erklärt Brück, dass die Studierenden nicht als Notnagel für zu wenig Personal an den Schulen herhalten müssen. „Wir haben mit den Schulen vorher abgesprochen, in welche Maßnahmen die Studierenden eingebunden werden, sodass daraus nicht Feuerwehrkräfte werden“, sagt Brück. So können sie sich voll auf die Sprachförderung konzentrieren. Die Qualität der Arbeit, die die Studierenden leisten werden, unterscheide dieses Projekt auch von anderen.

Auch Johannes Schuck, Sprecher des Verbands Bildung und Erziehung (VBE) im Rhein-Erft-Kreis, lobt die Initiative, zumal der Rhein-Erft-Kreis gar nicht Schulträger für die Grundschulen sei. „Das Aufsetzen dieses Projekts ist daher aus Sicht des VBE Rhein-Erft ein besonderes und sinnvolles Engagement und damit zu unterstützen“, sagt Schuck. Jeder, der Lehramt oder eine andere Fachrichtung studiere und in der Schule und nicht sonst wo jobbe, sei in der derzeitigen Notsituation ein Gewinn für die Grundschulen im Rhein-Erft-Kreis.