„Rheinische Hausjuwelen“Perspektive für Mütter ohne Arbeit
Frechen – Mit seinem Betrieb „Rheinische Hausjuwelen“, den er vor sechs Jahren gründete, bietet der Frechener Unternehmer Andreas Kühne langzeitarbeitslosen Müttern eine Jobperspektive. Er hat sich auf Haushaltsdienstleistungen in Privathaushalten spezialisiert. Weil sich diese Arbeit oft flexibel legen lässt, ist es eine ideale Beschäftigung für Mütter, die oft ein Zeitproblem wegen ihrer Kinderbetreuung haben. Seine rund 30 unbefristeten Mitarbeiterinnen arbeiten alle in Teilzeit, viele von ihnen sind ehemalige langzeitarbeitslose Mütter.
Auch Herbert Botz, Geschäftsführer des Jobcenters Rhein-Erft, sieht diesen Betrieb als ein gutes Modell. Für Mütter, die händeringend einen Job suchten, aber ein Problem mit der Kinderbetreuung haben, sei diese Konstruktion ideal. „Wir sind froh, wenn wir solche Arbeitgeber haben haben, weil Kinderbetreuung ein Problem ist. Dieser Betrieb ist ein gutes Beispiel, und es wäre schön, wenn wir mehr davon hätten.“
Die 27-jährige Frechenerin Nadine Bauer arbeitet seit rund zwei Jahren als „rheinisches Hausjuwel“. Sie ist verheiratet, hat eine kleine Tochter und suchte nach einer kleinen Tätigkeit. „Reinigungsfrau hat sich angeboten, weil es flexibel machbar ist“, erzählt sie. Inzwischen putzt sie in einem Bürogebäude und fünf verschiedenen Haushalten in Frechen, Pulheim-Dansweiler und Köln-Junkersdorf .
Nach den Erfahrungen von Unternehmer Kühne sind es zunehmend junge Familien, die sich Unterstützung im Haushalt wünschen. Er ist sich sicher: „Das Thema Haushaltshilfe kommt nach dem Thema Familienplanung und Autokauf als nächstes.“
An diesem Tag ist Nadine Bauer in einem Zweipersonenhaushalt in einem Reihenhaus in Königsdorf eingesetzt. Dort putzt sie an zwei Vormittagen in der Woche – zu welcher Uhrzeit, kann sie sich relativ frei einteilen. Wenn sie ihr Kind mittags früher von der Kita abholen muss, zieht sie das Putzen einfach vor. Auch sie ist bei immer mehr jungen Familien mit Kindern beschäftigt und meint, dass die Nachfrage in diesem Klientel zunehme. „Gerade, wenn man als Mutter um halb 4 Uhr abgehetzt das Kind von der OGS abholen muss, hat man Zuhause keine große Lust mehr zu putzen, sondern will seine Zeit mit dem Kind verbringen.“