Meine RegionMeine Artikel
AboAbonnieren

Verein Donum VitaeFamilienhilfe im Rhein-Erft-Kreis seit zwei Jahrzehnten

3 min

Mit Hilfe des Vereins Donum Vitae konnte der lang ersehnte Kinderwunsch erfüllt werden.

Bergheim – Ben (Name geändert) lacht gern, ist aktiv und fröhlich. Dass Ben mal durch das Wohnzimmer hüpfen würde, hätte seine Mutter Maria F. (Name von der Redaktion geändert) sich lange nicht träumen lassen.

„Ich wollte schon abschließen mit der Familienplanung“, sagt die 44-Jährige, die in Bergheim wohnt und anonym bleiben möchte. Etwa 20 Jahre lang haben Maria und ihr Mann versucht, ein Kind zu bekommen. „Wir haben alles probiert“, sagt sie. Etliche Versuche mit künstlicher Befruchtung scheiterten, beim sechsten Versuch verlor sie Zwillinge in der achten Woche. Maria verfiel in schwere Depressionen, dachte an Selbstmord, fühlte sich machtlos. „Wir konnten nichts beeinflussen.“ Sie versuchte eine Psychotherapie – ohne Erfolg. Dann empfahl ihr Frauenarzt ihr die Beratungsstelle Donum Vitae. „Ich habe gleich angerufen und wusste sofort, dass ich dort Hilfe bekomme“, sagt die Bergheimerin.

Das Team von Donum Vitae: die Psychologinnen Anke Schamper und Elena Rudolph, der Pädagoge Hansi Schäfer und Mirjam Flegel (v.l.)

Der Verein Donum Vitae bietet seit genau zwei Jahrzehnten Beratungen für Familien im Rhein-Erft-Kreis an. Das Angebot ist niederschwellig: Termine für ein erstes Gespräch sind in der Regel nicht notwendig. Lediglich um einen Anruf bittet das Team im Vorfeld. Maria ging nach ihrem ersten Termin, bei dem sie ihr Mann begleitete, alle zwei Wochen zur Anke Schampers, Psychologin bei Donum Vitae, in die Beratung. „Wir sind in der Lage, in relativ kurzer Zeit einen tragfähigen Kontakt herzustellen“, sagt Schamper. Zusammen arbeiteten sie Marias Geschichte auf, sprachen über ihre Vergangenheit und über künstliche Befruchtung. Schamper stellt aber klar, dass es keine klassische Psychotherapie ist: „Unser Angebot ist weniger engmaschig, wir gehen weniger tief in die Biographie der Menschen.“ Trotzdem geht es über die sozialrechtliche Beratung hinaus, sagt Schamper.

Kostenlose Beratungen

Der Verein Donum Vitae besteht seit 20 Jahren im Rhein-Erft-Kreis mit einer Beratungsstelle in Bergheim, Südweststraße 10, und einer weiteren in Brühl, Liblarer Straße 10.

Die beiden Psychologinnen Elena Rudolph und Anke Schamper bieten kostenlose Beratungen für Frauen und Männer zu den Themen Schwangerschaft, Geburt, Sexualität, Partnerschaft und Kinder bis zum dritten Lebensjahr an, sowie die gesetzlich vorgeschriebenen Konfliktberatungen zum Schwangerschaftsabbruch. Zudem berät der Verein zur finanziellen Unterstützung in der Schwangerschaft und Verhütungsmittelfinanzierung und engagiert sich bei der Sexualprävention in Schulen. Die Beratungsstelle ist montags bis freitags von 9 bis 13 Uhr sowie dienstags und donnerstags von 15 bis 17 Uhr geöffnet und per Mail oder unter 02271/759390 erreichbar. (jes)

info@donum-vitae-rhein-erft.de

www.dunum-vitae-rhein-erft.de

Neben finanziellen Unterstützungen für Verhütungsmittel oder während der Schwangerschaft hilft der Verein auch bei grundsätzlichen Themen wie Schwangerschaft und unerfülltem Kinderwunsch. Außerdem sind sie in Bergheim der einzige Träger, der die gesetzlich vorgeschriebene Konfliktberatung bei Schwangerschaftsabbrüchen anbietet. Dabei gehen sie unvoreingenommen und ergebnisoffen vor, machen sich ein Bild von der Situation der Patientin und hören genau zu, welche Vorüberlegungen sie bereits angestellt hat. „Wir möchten, dass Frauen Entscheidungen treffen, mit denen sie gut weiterleben können“, sagt Elena Rudolph, ebenfalls Psychologin in der Beratungsstelle.

Das könnte Sie auch interessieren:

„Manchmal braucht es eine Hand, die einen festhält“, beschreibt Maria das Angebot von Donum Vitae. Nach einer Phase, in der Anke Schamper sie unterstützt und begleitet hatte, versuchte Maria es erneut mit künstlicher Befruchtung – diesmal mit Erfolg. „Ich war komplett entspannt während der Schwangerschaft und wusste, dass ich ein gesundes Baby zur Welt bringen werde.“ Zwei Jahre ist die Geburt ihres gesunden Sohnes nun her. Den Gedanken an ein zweites Kind hat sie noch nicht verworfen. „Als nächstes möchte ich aber studieren gehen und arbeiten“, sagt sie.