Neuwahl im OktoberWesselinger Bürgermeister verabschiedet sich aus Amt

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Wesseling Rücktritt BM Erwin Esser

Bis zur Neuwahl überträgt Erwin Esser (2.v.r.) seine Aufgaben an die Beigeordneten (v.l.) Karolin Beloch, Matthias Neeser und Gunnar Ohrndorf.

Wesseling – Erwin Esser ist als Bürgermeister zurückgetreten und „krankheitsbedingt vorzeitig in den Ruhestand entlassen worden“. Dies teilte Esser am Montag in einer Pressekonferenz mit.

Die Lähmung der Sprachmuskulatur, an der er bereits seit über einem Jahr erkrankt ist, sei nun so stark geworden, dass sie ihn zu sehr daran hindere, seinen Aufgaben als Bürgermeister angemessen nachzukommen. Dass ihm dieser Abschied schwerfällt, war dem Sozialdemokraten deutlich anzusehen. „Ich hatte meinen Ruhestand eigentlich erst 2025 gesehen“, sagte Esser. „Aber es wird mit der Stimme nicht besser. Und deshalb geht es nicht anders.“

Erwin Esser ab dem 1. Juni bereits nicht mehr Bürgermeister

Esser verabschiedete sich schweren Herzens. Offiziell ist er ab dem 1. Juni nicht mehr Bürgermeister. Bis zur Wahl eines Nachfolgers oder einer Nachfolgerin übernehme der Erste Beigeordnete Gunnar Ohrndorf die Führung der Verwaltung, verkündete Stadtsprecherin Andrea Kanonenberg.

Die Aufgaben des Bürgermeister-Dezernats würden die drei Beigeordneten Gunnar Ohrndorf, Matthias Neeser und Karolin Beloch untereinander aufteilen. Die drei ehrenamtlichen Bürgermeisterinnen und Bürgermeister sowie die Ortsbürgermeister verträten den Verwaltungschef in repräsentativer Hinsicht.

Neuwahl in Wesseling am 30. Oktober

Laut Gemeindeordnung muss die Wahl innerhalb der kommenden sechs Monate erfolgen. Mit dem Landrat habe sich Ohrndorf, der als Wahlleiter fungieren wird, darauf verständigt, als Termin den 30. Oktober festzulegen. Eine etwaige Stichwahl soll am 13. November erfolgen.

Gewählt werde eine neue Verwaltungsleitung für die Dauer der noch laufenden Amtsperiode und für die kommende Periode, also bis 2030. „Ich bin guter Dinge, dass wir mit dem jetzigen Team gut durch den Sommer kommen. Aber es wird natürlich eine spannende und bewegte Zeit“, sagte der Erste Beigeordnete.

Erwin Esser wäre gern noch bis 2025 Verwaltungschef geblieben

„Ich hoffe, dass die Wesselingerinnen und Wesselinger bei der anstehenden Bürgermeisterwahl eine gute Entscheidung treffen, nicht nur für sich selbst, sondern auch für die Stadt, für die Verwaltung, damit Wesseling sich gut weiter entwickeln kann“, so Erwin Esser.

Esser beendet eine fast 44-jährige Karriere in der Verwaltung. Nach der aktuellen Amtsperiode, die noch bis 2025 andauert, hatte er aufhören wollen. Esser ist in Wesseling im Stadtteil Keldenich aufgewachsen, machte 1978 Abitur am Gymnasium Wesseling, dem heutigen Käthe-Kollwitz-Gymnasium, und ließ sich nach dem Wehrdienst zum Diplom-Verwaltungswirt ausbilden.

Erwin Esser wollte „immer wieder alle zusammenbringen“

Von der Pike auf lernte der heute 63-Jährige das Verwaltungshandwerk und war in Hürth, Köln und Pulheim beschäftigt, bis es ihn zurück in seine Heimatstadt zog. Seit 2014 ist Esser Bürgermeister der Stadt. 2020 wurde er wiedergewählt. Freilich sind noch viele Projekte offen, die Erwin Esser nicht mehr als Bürgermeister begleiten kann.

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„Bei der Eröffnung des modernisierten Gartenhallenbades wäre ich wirklich gern noch dabei gewesen“, sagte Esser. Der Bürgermeister trage eine große Verantwortung. Doch das habe er an dem Amt geliebt. „Niemals den Blick auf die ganze Stadt zu verlieren. Immer wieder alle zusammenzubringen. Das Ringen um die beste Lösung und das Vermitteln zwischen allen Beteiligten.“

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