Umzüge für Groß und KleinJecken lassen es Kamelle und Strüßjer regnen in Wesseling

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Eine strahlende Frau im Kapitänskostüm verteilt mit ihrer Gruppe Blumensträuße.

Moin und Alaaf riefen die Seeleute von der Gruppe Pittermännche und geizten nicht mit Strüßer und Kamelle.

Tausende Jecken säumten die Karnevalszüge in Wesseling. Für die großen und kleinen Tollitäten war es der Höhepunkt der Session.

„Kamelle und Bälle“, rief der achtjährige Taylan. Die Antwort kam prompt. So schnell konnte sich der Junge gar nicht bücken, wie die Kamelle ihm zuflogen. Immer wieder holte auch Angelika Düsterhöfft auf dem Festwagen der KG Radschläger weit aus, um all die bunten Softbälle in die jubelnde Menge zu werfen.

Beim Karnevalszug am Sonntag von Keldenich nach Wesseling ließen sich die Karnevalisten wirklich nicht lumpen. Für alle Jecken am Rand schienen sie genügend Leckereien an Bord zu haben. Punkt 13 Uhr schickte Zugleiter Gamal Lelic seine bunte und schrille Karawane auf den Weg. Rund 1800 Zugteilnehmer, verteilt auf 83 Gruppen, standen teils schon seit dem Vormittag abmarschbereit – inklusive der rund 250 Wagenengel und Zugbegleiter.

Wesselinger Jecken mit Sonne im Herzen und Trömmelchen vorm Bauch

Tausende waren gekommen und säumten den Zugweg. Von Keldenich zog die Karawane über die Keldenicher- und Flach-Fengler-Straße bis in die Wesselinger Altstadt. Weit vorne liefen „de letzte Schliefer vum Leserwerk“ gefolgt vom „Kölsche Hofstaat vun 1915.“ Die Sonne im Herzen und das Trömmelchen vor den Bauch gebunden, lachten „de jecke Schwaadschnüssje“ mit ihrem Publikum um die Wette. Und als sei das noch nicht genug, ließ die KG „da simmer dabei“ ihre Prinzessinnen mit den Krokodilen auf der Straße tanzen.

Auch Enten der Bürger- und Karnevalsgesellschaft Keldenich schwammen im närrischen Strom, und die Konfettistääne freuten sich, als die Sonne einmal kurz hinter den Wolken hervorkam. Das Beste zum Schluss: Erst als alle Zugteilnehmer am Festwagen von Prinz Michael vorbeigezogen waren, reihte sich die Tollität als Schlusspunkt in die Parade und fuhr mit einer leuchtend gelben Postkutsche an der bunten Schar der Jecken und Narren vorbei.

Der Wesselinger Kinderprinz strahlt bis über beide Ohren

Rund 1800 Teilnehmer begingen den Kinderzug der Großen Wesselinger Karnevalsgesellschaft am Samstag und feierten ein ausgelassenes Fest mit den zahlreichen Jecken am Wegesrand. Kinderprinz Timo I. ließ am Startpunkt an der Hermann-Löns-Straße alle 32 Gruppen hochleben und schickte seine Wegbegleiter auf eine bunte Reise in Richtung des Rathausplatzes, ehe er sich mit seinen Untertanen in den Umzug einreihte.

Die größte Gruppe stellte die KG Schillerschule des Kinderprinzen mit 352 Schülern und Lehrern, die unter dem Motto „Ruut und Wiess“ verkleidet waren. Als die Mitschüler am Wagen des Kinderprinzen vorbeiliefen, strahlte der Viertklässler bis über beiden Ohren. „Das ist meine Schule, die stellt die größte Gruppe.“

Dass seine Amtszeit mit dem Kinderzug ihren Höhepunkt erreicht hatte und nur noch wenige Tage andauern wird, stimmte den Kinderprinzen alles andere als wehmütig. Zu sehr überwog die Freude des Momentes. Neben zahlreichen altbekannten Kinder- und Schulgruppen durfte sich Zugleiter Walter Fuhs auch über neue Gesichter in seinen Reihen freuen. So machten mit den Kitas Dibber und Abenteuerland, die als Lernfreunde und Piraten unterwegs waren, zwei neue Gruppen erstmals das bunte Treiben in Wesseling mit.

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