Konzerte, Kunst, AktionenEin Festival für Eitorfs Schwimmbadkunst

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Zwei Männer sitzen auf einer Bühne.

Ray Wilkins (l.) hat bereits sechs große Kunstwerke für das Hermann-Weber-Bad geschaffen. Nun will er mit Kulturamtsleiter Thomas Feldkamp (r.) durch das Eitorf-Festival im Theater am Park weitere Spenden sammeln.

Am 26. und 27. August gibt es Musik und Aktionen in und um das Theater am Park. Damit soll das Crowdfunding-Projekt „Meerleben“ beworben werden.

Fünf Bilder hängen schon an der langen weißen Wand neben dem Sportbecken. Grüne Fische, blaue Delfine, eine bunte Schildkröte im XL-Format und in strahlenden Farben. Gemalt vom Eitorfer Künstler Ray Wilkins, finanziert durch Spenden aus der Bevölkerung. Acht sollen es werden.

Vor sieben Jahren hat der in Mierscheid lebende Wilkins sein Projekt „Meerleben“ als Crowdfunding-Projekt gestartet. Der Rat hatte zugestimmt, eine 30 Meter lange Wand im sanierten Hermann-Weber-Bad mit den rund zwei mal zwei Meter großen Kunstwerken auszustatten, vorausgesetzt, es kostet die Gemeinde keinen Cent.  

Eitorf-Festival: Konzerte, Lesungen, Kunstaktionen im und um das Theater am Park

„Im Juli 2022 haben wir das letzte Bild aufgehängt, danach gingen die Spenden runter“, berichtet Wilkins. Andere Themen wie der Ukraine-Krieg habe das Crowdfunding-Projekt in den Hintergrund gerückt. Nun wolle man es wieder in Erinnerung bringen. 

Wilkins hatte die Idee eines Benefiz-Kulturfestivals, wo Künstler sich für die Kunst engagieren und stellte es Bürgermeister Rainer Viehof und dem Kulturamtsleiter Thomas Feldkamp vor. Anfängliche Skepsis wich schnell der Begeisterung, schildert Feldkamp: „Eigentlich muss es eine Selbstverständlichkeit sein, Künstler für ihre Arbeit zu bezahlen. Aber es hat sich gezeigt, dass die angefragten Künstler so interessiert waren, dass alle aus einem Mund gesagt haben, sie machen das unentgeltlich.“

Unterstützung gab es auch von Eitorfer Geschäftsleuten, die sich bereit erklärten, die Kosten für das Drumherum zu stemmen: Werbung, Verpflegung, Getränke, Übernachtung für die Künstler, Putzdienst. Im und um das Theater am Park wird das Eitorf-Festival zugunsten des Kunst-Projektes „Meerleben“ am 26. und 27. August stattfinden. Der Eintritt ist frei; das Programm reicht von Musik, Lesungen und Party mit DJ bis zu Kunstaktionen.

Kunst für das Eitorfer Schwimmbad: 7500 Euro müssen pro Bild gespendet werden

So malt der Bildhauer Jan Ptassek, der auch Kulissen und Figuren für Filme baut, mit Kindern auf dem Radweg hinter dem Theater. Ray Wilkins tritt nach drei Jahrzehnten erstmals wieder mit  seinem damaligen Duo-Partner auf, der sich sofort begeistert zeigte. Und auch Jule und Nuri aus Ruppichteroth sind dabei, die den Wettbewerb „Dein Song“ gewannen. 

Im Theater, im Foyer und auf dem Vorplatz ist jede Menge los. „Wenn auf der Bühne im Theater Soundcheck ist, dann gibt es Lesungen im Foyer“, schildert Feldkamp. Darüberhinaus präsentieren Eitorfer ihre Kunstwerke und Kreationen an kleinen Ständen und laden zu Mitmach-Aktionen ein, erzählt Wilkins: „Es gibt Bewegungsangebote für Kinder, Kräuter und Pflanzen“. Wird etwas verkauft, dann fließt ein Teil der Summe auf das Spendenkonto.

Bisher kamen 40.500 Euro an Spenden für das Projekt zusammen

Mit selbst gebastelten Hüten werden zudem Spenden unter den Besuchern gesammelt. „Wir wissen nicht, wie viel Geld reinkommt, aber das Projekt soll wieder in die Köpfe der Menschen gebracht werden“, sagt Wilkins. 

40.500 Euro kamen bislang durch lokale Spenden, private und von Firmen, für die großen Kunstwerke mit Meermotiv zusammen, die Wilkins in seinem Atelier aus mehreren bemalten und übereinander liegenden Schichten hinter Acrylglas schafft. Um alle acht geplanten Bilder fertigzustellen, die die Gemeinde als „gestalterischen Gewinn für das Schwimmbad“ betrachtet, braucht es eine Spendensumme von 60.000 Euro.

Das zweitägige Kunst-Festival könnte Start einer neuen Reihe in Eitorf sein

Sind die nächsten 7500 Euro auf dem Spendenkonto, will Wilkins sofort loslegen mit Bild Nummer sechs: „Wahrscheinlich wird es jetzt eine Languste.“ Ein kompliziertes Motiv, erläutert der gebürtige Engländer, „sie ist so filigran. Das bei einem so großen Bild darzustellen, ist schwierig.“

Von einer Veranstaltung wie dem Eitorf-Festival habe er schon lange geträumt, erzählt Wilkins: „Dass man sich gegenseitig unterstützt, gerade in Eitorf, wo es so viele Kunstschaffende gibt.“

Und Thomas Feldkamp kann sich durchaus vorstellen, dass dies erst der Anfang einer Reihe von Benefiz-Festivals ist, die verschiedenen Projekten zugutekommen könnten: „Die Idee ist einzugartig!“

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