GroßfeuerLagerhalle mit Wasserbetten abgebrannt

Der Großbrand in einer Lagerhalle in Sankt Augustin
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Sankt Augustin – Bei einem Großbrand wurde in der Nacht zu Samstag die gesamte Produktions- und Lagerhalle eines Herstellers für Wasserbetten in Hangelar zerstört. Dabei gingen große Mengen Kunststoff in Flammen auf. Wegen der Rußpartikel sollten Bürger in Hangelar und Sankt Augustin-Ort bis Samstagnachmittag Türen- und Fenster geschlossen halten.
Während der Aufräumarbeiten kann es auch in den nächsten Tagen wieder zu Geruchsbelästigungen durch Rauch kommen. Die Feuerwehr rät, in solchen Fällen die Fenster erneut zu schließen.
Gegen 1.15 Uhr hatten Anwohner Rauch aus der Halle am Ende der Westerwaldstraße bemerkt. Als die Feuerwehr eintraf, gab es einen lauten Knall: Mit einer in den Himmel schießenden Feuer- und Rauchsäule zündete der offenbar schon seit längerem in der Halle schwelende Brand plötzlich durch. Ein Feuerwehrmann in einem Kommandofahrzeug konnte gerade noch rechtzeitig sein Fahrzeug zurücksetzen.
„Vollalarm“ für alle Einheiten der Stadt wurde ausgelöst. Binnen weniger Minuten loderten Flammen aus allen Teilen der Halle. Durch die enorme Hitze platzen bereits Fenster eines Nachbargebäudes, dass die Feuerwehr aber vor den Flammen schützen konnte. Über 150 Einsatzkräfte eilten herbei. Rauch zog über Teile von Hangelar und Sankt Augustin-Ort bis nach Mülldorf und Menden.
Noch in der Nacht stellten Messgruppen der Feuerwehr eine Gefahr für die betroffenen Wohngebiete fest und informierten die Menschen per Lautsprecherdurchsage. Derweil regneten bis zum Zentrum schwarze und weiße Rußfetzen vom Himmel (siehe Warnhinweise). Erst gegen 16 Uhr konnte die Feuerwehr am Samstag die Warnung zum Schließen der Fenster aufheben.
Auch am Sonntag zogen Rauchschwaden über Sankt Augustin. „Wir haben erneute Messungen durchgeführt, aber keine Gefahr für die Bevölkerung festgestellt“, sagte am Sonntagmittag Stadtbrandinspektor Dirk Engstenberg, der trotzdem bei eventuellen weiteren Geruchsbelästigungen zum Fensterschließen rät. In der Nacht zu Sonntag hatte die Rauchentwicklung wieder zugenommen, konnte jedoch durch den erneuten Einsatz großer Mengen Löschschaums am frühen Morgen gestoppt werden.
Am Vormittag arbeitete sich ein Greifbagger Meter für Meter durch die noch glimmenden Schuttberge der knapp 1600 Quadratmeter großen Hallenruine. Noch am Sonntag wurde ein Spezialbagger mit besonders langem Ausleger aus Frankfurt angefordert, der bereits beim Einsturz des Kölner Stadtarchivs zum Einsatz kam. Mit diesem sollen die Glutnester in der bislang noch unerreichbaren Mitte der Halle freigelegt werden.
Wie lange dies dauern wird, weiß niemand. Die ehrenamtlichen Helfer der Feuerwehr, die ihr Wochenende opferten, wurden in Etappen zum Ausruhen nach Hause geschickt. Rotes Kreuz und Malteser boten vor Ort warme Getränke und Essen. Dafür stellte ein benachbartes Unternehmen vorübergehend seine gewärmte Halle zur Verfügung. Die Ursache des Großbrandes ist noch völlig unklar und soll im Laufe dieser Woche ermittelt werden.
Warnhinweise:
- Fenster und Türen geschlossen halten, bis die Gefahr vorüber ist.
- Weiße und schwarze Rußpartikel nur mit Handschuhen berühren und im Restmüll entsorgen.
- Oberflächen wie auch Spielgeräte und Geländer mit Haushaltsreiniger reinigen.
- Von Ruß verunreinigte Pkw in der Waschstraße säubern.
- Belastete Pflanzen im Restmüll statt im Biomüll entsorgen.
- Kein Obst und Gemüse aus dem Garten ernten und verzehren: Das Landesumweltamt kontrolliert derzeit die Belastungen. In einer Woche soll das Ergebnis bekanntgegeben werden.
- Bis dahin soll auch im Freien gelagertes Kaminholz nicht verwendet werden.
Das Bürgertelefon der Stadt informiert unter 02241 / 243-241.