UrteilDiebstähle im Supermarkt – Vierfacher Vater aus Hennef kassiert lange Haftstrafe

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Amtsgericht Siegburg, Symbolfoto

Nach dem Urteil am Amtsgericht Siegburg musste der Hennefer wieder zurück in die JVA. (Symbolbild)

Mehr als vier Jahre muss ein 49-jähriger Hennefer wegen zwei Diebstählen im Supermarkt in Haft. Zum Verhängnis wurden ihm seine Vorstrafen.

Ein vierfacher Vater hat für zwei Diebstähle im Supermarkt eine lange Haftstrafe kassiert. Und das, obwohl kein Schaden entstanden war, weil er mit den vollen Einkaufswagen noch im Ladenlokal erwischt wurde. Der Grund: Er stand unter mehrfacher laufender Bewährung, diese werde widerrufen, so das Schöffengericht.

Vier Jahre und zwei Monate muss der 49-jährige Hennefer   ins Gefängnis, im besten Fall hätte er bei guter Führung nur zwei Drittel abzusitzen. Ein Teil ist durch seine viermonatige Untersuchungshaft   abgegolten. Bei dem Angeklagte klickten kurz vor Weihnachten 2022 die Handschellen am Flughafen, er war mit mehreren Koffern unterwegs, wollte nach eigenen Angaben nur seine kranke Mutter besuchen, die im Ausland lebt.

Hennefer wurde nach dem Urteil zurück in Haft gebracht

Ein erster Haftbefehl war bereits nach dem Diebstahl in einem Hennefer Rewe-Markt im Juli 2022 erlassen worden, ein zweiter nach der ähnlichen Tat in der Metro in Sankt Augustin im Oktober. Zu der Zeit war den Behörden der Verbleib des Mannes unklar, weil er sich von seinem alten Wohnsitz abgemeldet, aber an seinem neuen nicht angemeldet hatte, die Staatsanwaltschaft sah Fluchtgefahr.

Der Mann wurde nach der Urteilsverkündung wieder in die JVA gebracht, der Haftbefehl wird aufrecht erhalten „wegen Wiederholungsgefahr“, erklärte der Vorsitzende Richter Ullrich Wilbrand. Strafverteidiger Michael Diwo hatte erfolglos beantragt, den Haftbefehl gegen Zahlung einer Kaution von 10.000 Euro außer Vollzug zu setzen.

Angeklagter aus Hennef zeigt sich beschämt von seinen Taten

Der Angeklagte habe so schneller die Chance, in den offenen Vollzug zu kommen, argumentierte der Richter. Dann könne der 49-Jährige eventuell wieder als Pförtner arbeiten. Er verdiente bislang mit seinen Zwölf-Stunden-Schichten in einem großen Werk gutes Geld, zwischen 1800 und 2300 Euro netto.

Seine Taten beschämten ihn, sagte der Angeklagte. Seit der Scheidung von seiner Frau 2022 sei er nicht mehr er selbst. Die 14 Vorstrafen, hauptsächlich wegen Betrugs, habe er indes schon in den Jahren 2001 bis 2021 gesammelt, wandte Richter Wilbrand ein: „Da waren Sie noch glücklich verheiratet.“

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