Sanierung oder Neubau?Bauprojekte in Lohmar – Eine neue Brücke kommt, die andere nicht

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Eine Brücke ist abgesperrt.

Die maroden Brücken beschäftigen die Lohmarer Politik seit Jahren. (Archivbild)

Zwei marode Brücken beschäftigen die Lohmarer Politik schon seit Jahren. Nun sind Entscheidungen zur weiteren Vorgehensweise gefallen.

Neue Brücke in Sicht: Der derzeit gesperrte Aggersteg am Naafshäuschen soll bis spätestens 2025 durch einen Neubau ersetzt werden. Die zweite geplante Flussquerung in Donrath am Dornheckenweg wurde hingegen gestrichen.

Mit dem leidigen Thema, das die Stadt seit Jahren beschäftigt, befasste sich jetzt der städtische Ausschuss für Bauen und Verkehr. Die beiden Bauwerke befinden sich nicht im besten Zustand. Die Reparatur, Sanierung oder ein Ersatzbau verschlingen nicht nur hohe Summen, die Arbeiten werden durch den besonderen Naturschutz am Fluss auch noch verkompliziert.

Eine neue Brücke sollte auch in Donrath entstehen

Das Ingenieurbüro Miebach stellte die Pläne für den viel genutzten Steg zwischen der Bundesstraße 484 in Höhe der Gaststätte Naafshäuschen und dem Örtchen Honsbach vor. Es entsteht eine trogartige, dreieinhalb Meter breite und rund 82 Meter lange   Holzbrücke mit Belag aus Natursteinplatten und schrägem Stahlgeländer. Kostenpunkt: etwa 870.000 Euro.

Eine neue Brücke war ebenfalls in Donrath vorgesehen, als Ersatz für die alte, provisorisch reparierte Flussquerung am Dornheckenweg. Sie sollte breiter werden, Begegnungsverkehr von Radlern ermöglichen sowie ein Stück weiter in Richtung Bundesstraße und nicht mehr im Auenwäldchen liegen.

Doch konnte die Stadt nicht die dafür nötigen Grundstücke erwerben, die Besitzer zweier Flurstücke lehnten ab. An einer anderen, theoretisch auch geeigneten Stelle wäre aber eine Trogbrücke baulich nicht realisierbar gewesen, nur eine Schrägseilbrücke.

1,1 Millionen Euro Kosten für Erneuerung von Lohmarer Brücke

Diese hätte aber statt der veranschlagten 1,13 Millionen mindestens 1,5 Millionen Euro gekostet, plus rund 170.000 Euro für den Abbruch der alten Brücke. Ein weiterer Knackpunkt: Es drohten Widerstände der Naturschutzverbände. Die beauftragte Kanzlei riet der Stadt von diesem Verfahren ab.

Die Lösung: Die alte Brücke soll nun „grundhaft erneuert“ werden. Auch hierfür kann die Stadt mit Zuschüssen rechnen, obwohl die Breite unverändert bleibt. Vor Jahren galt das als nicht möglich. Der Trick: Die Querung, über die der Agger-Sülz-Radweg verläuft, gilt als „Lückenschluss“, erläuterte Horst Becker (Grüne). Erste Abstimmungen mit der Bezirksregierung seien positiv verlaufen. Der Zuschussantrag muss bis zum 1. Juni gestellt sein. Der Ausschuss votierte einstimmig für diese Variante.

Die Kosten werden auf 1,1 Millionen Euro geschätzt, 80 Prozent trägt das Land, 20 Prozent, etwa 220.000 Euro, die Stadt. Die Brücke, eineinhalb Jahre gesperrt und im vergangenen Jahr provisorisch für einige tausend Euro stabilisiert, wird so wieder fit gemacht für die kommenden Jahrzehnte. Radfahrer müssen aber nach wie vor absteigen und schieben.

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