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Hochwasserschutz in TroisdorfFlughafenstraße wird mehr als ein Jahr gesperrt

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Die Baumaßnahme erläuterten Dr. Uwe Moshage und Axel Blüm vom Aggerverband.

Troisdorf/Lohmar – Wenngleich nicht augenfällig, nagt doch auch an unterirdischen Bauwerken der Zahn der Zeit, wie am fast 40 Jahre alten Stauraumkanal Flughafenstraße, der dem Hochwasserschutz dient. Für die Erneuerung wird die Verbindung zwischen der Sülztalstraße (L288) und dem Stadtteil Altenrath rund ein Jahr gesperrt. Die Anwohner erhalten zugleich eine bessere Trinkwasser- und Stromversorgung.

Wann rollen die Bagger an?

Ab Anfang Juli wird der Durchgangsverkehr großräumig umgeleitet durchs Lohmarer Zentrum beziehungsweise über Köln-Porz-Grengel; Anlieger dürfen passieren, ebenso Müllabfuhr und Rettungsdienst. Das Ende der Bauarbeiten ist für Juli 2023 geplant. Insgesamt knapp 5,5 Millionen Euro werden auf einer Länge von 1,5 Kilometern investiert, der größte Batzen, rund vier Millionen Euro, vom Aggerverband, erläuterte Abteilungsleiter Dr. Uwe Moshage.

Was macht die Arbeiten so langwierig?

Zum einen die Lage im Naturschutzgebiet Wahner Heide. Der Boden ist sandig, was Erdbewegungen begünstigt. Ein Regenrückhaltebecken musste wegen Dammbruchgefahr bereits zurückgebaut werden, der Abfluss des Wassers in den Stocksiefen hat zu massiven Erosionen geführt. Ein neues Überlaufbecken, das bis auf ein Betriebshäuschen unter der Erde liegt, ist an der Altenrather Straße geplant, ein Teil des sogenannten Mischwassers wird in die Sülz abgeleitet.

Was hat das Regenwasser mit der Trinkwasser- und Stromversorgung zu tun?

Wenn die Straße einmal aufgerissen wird, können – sozusagen in einem Abwasch – auch andere Arbeiten erledigt werden. So lassen die Stadtwerke Lohmar die Trinkwasserleitung umbauen, durch den Ringschluss haben auch die Anwohner in den höher gelegenen Straße wie Auf dem Dahl besseren Wasserdruck (Kosten: etwa 800.000 Euro). Derzeit tröpfele es oft nur aus dem Hahn, schilderte Ortsvorsteher Achim Tüttenberg.

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Die Stadtwerke Troisdorf bringen die Stromkabel, derzeit noch Freileitungen, unter die Erde, was die Störanfälligkeit senkt (350.000 Euro). Der Abwasserbetrieb Troisdorf investiert in den neuen Schmutzwasserkanal, in Hausanschlüsse und Straßenbeleuchtung knapp 273.000 Euro. Außerdem werden Leerrohre für die künftige Breitbandversorgung gelegt.

Werden die Bürger zur Kasse gebeten?

Nein. Es werden keine Anliegerbeiträge fällig. Für die Flughafenstraße (L84) ist der Landesbetrieb zuständig, der Fahrbahn und Straßenentwässerung auf seine Kosten wiederherstellt. Die Koordinierung und Ausschreibung liegen federführend beim Aggerverband, jeder Bauträger vergab seinen Auftrag selbst. Es gab nur einen Bieter: die Kölner Firma Eurovia. Deren Vertreter hoffen, dass rechtzeitig zum Start das bestellte Material eintrifft.