Am ersten Tag der Vollsperrung waren zahlreiche verbotene Wendemanöver zu beobachten. Eine Direktverbindung zur Autobahn nach Frankfurt gibt es nicht.
SanierungB484 in Lohmar ist für zwei Wochen voll gesperrt

Die Sperrung der B484 von der Kreuzung mit der Pappelallee aus gesehen.Seit Montag ist hier für zwei Wochen kein Durchkommen.
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Die Menschen in Donrath müssen sich seit Montagmorgen erneut auf Einschränkungen im Verkehr einstellen. Weil die Asphaltdecke erneuert wird, ist die Bundesstraße 484, die mitten durch ihren Stadtteil verläuft, bis zum 4. August voll gesperrt. Schon seit Juni 2024 wird die Straße saniert, bisher war jedoch immer mindestens eine Fahrspur offen geblieben.
Die Sperrung erstreckt sich von der Kreuzung mit der Donrather Straße und der Pappelallee bis zur großen Kreuzung an der Autobahnauffahrt. Während der mehrmonatigen Teilsperrung floss der Autoverkehr durch die Donrather Straße und durch eine Behelfsquerung zurück auf die Bundesstraße 484. Das ist nun nicht mehr möglich: Alle, die über die Donrather Straße fahren, werden in Richtung Rösrath geleitet. Eine Direktverbindung nach Lohmar beziehungsweise auf die Autobahn Richtung Frankfurt gibt es nicht.
In Lohmar wendeten viele Verkehrsteilnehmer trotz Verbot und durchgezogener Linien
Trotzdem wendeten am Montag viele Autofahrerinnen und Autofahrer verbotswidrig an der Einmündung in die Sülztalstraße – trotz Warnbaken und durchgezogener Linien. Einige nutzten die Ausfahrt sogar als Einfahrt.
Eine Umleitung verläuft über die Landesstraße 84, also ab dem Großraum Wahlscheid über Scheiderhöhe zurück ins Tal. Das Gleiche gilt für den Weg Richtung Overath. Nicht nur die Buslinien sind davon betroffen, auch die Donratherinnen und Donrather müssen diesen Weg nehmen. Die einzige Ein- und Ausfahrt in den Stadtteil ist über die Straße Am Hollenberg möglich – bei Begegnungsverkehr ist die Straße jedoch schnell verstopft.

Zunächst muss die alte Asphaltdecke abgetragen werden - an den Rändern sogar per Hand, nicht mit der Fräsmaschine.
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Über die Pappelallee ist die Querung der B 484 weiterhin möglich, die Baustelle beginnt erst dahinter. Auch die Fahrt über Weegen, Ellhausen und Naaferberg ist eine entsprechende Umleitungsstrecke.
Die Stadt hatte anfangs geplant, die Arbeiten zu einem späteren Zeitpunkt an zwei Wochenenden durchführen zu lassen. Das geht aus dem entsprechenden Ratsbeschluss hervor. Demnach seien die Bodenplatten unter der Asphaltdecke in einem schlechteren Zustand als angenommen. Die abgebrochenen Platten müssten erneut verbunden werden.
„Danach folgen mehrere Schichten und der Asphalt, der besonders leise ist. Abschließend werden Markierungen aufgetragen und die Beschilderung angebracht“, sagte Bernhard Esch, 1. Beigeordneter der Stadt Lohmar, am Montag bei einem Ortstermin, an dem auch Bürgermeisterin Claudia Wieja teilnahm. „Natürlich gab es verschiedene Anfragen aus der Politik und von Bürgern, ob wir nicht eine Fahrtrichtung offen lassen konnten. Das Auftragen des Asphalts muss leider in einem Guss erfolgen, das ist eine Vorgabe des Straßenbaulastträgers. Der Asphalt darf keine Mittelnaht haben“, fügte er hinzu.
Uns war wichtig, den Lkw-Verkehr hier raus zu haben – der läuft über die Höhenstraße
„Uns war wichtig, den Lkw-Verkehr hier raus zu haben – der läuft über die Höhenstraße“, sagte Britta Schüler von der Stabsstelle Verkehr im Rathaus. „Wir sind täglich hier, um die Beschilderung anzupassen. Bei jeder Baumaßnahme gibt es Dinge, die keiner erwarten konnte, da muss man kurzfristig reagieren.“ Sie wolle mit der Polizei sprechen, um das verbotswidrige Abbiegen an der Donrather Kreuzung zu unterbinden.
Dem Vorwurf, dass viele Donratherinnen und Donrather sich schlecht informiert fühlten, tritt Wieja entgegen: „Wir haben Wochen im Voraus Videos gemacht, auf sozialen Medien informiert und auf unserer Homepage informiert. Wir können nicht von Haus zu Haus gehen und Handzettel verteilen.“ Sie verlasse sich auf die Ortskenntnis der Anwohnerinnen und Anwohner, die sicher eine Abkürzung finden würden. Der Zeitpunkt in den Ferien sei bewusst gewählt, weil dann weniger Verkehr herrsche.
„Wenn es nicht regnet, werden die Arbeiten im zeitlichen Rahmen bleiben“, sagte sie. Würden die Arbeiten nur am Wochenende stattfinden, sei mit höheren Kosten und längeren Einschränkungen zu rechnen. Bis zum 4. August müssen Autofahrerinnen und Autofahrer also weiter einen Umweg fahren – oder aufs Rad umsteigen, denn der Radweg parallel zur Baustelle bleibt geöffnet.