„Aggerfrösche“Kinder beteiligen sich mit Naturschule Aggerbogen in Lohmar an Vogelzählung

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Eine Gruppe Kinder späht durch Ferngläser.

Die Aggerfrösche machten sich mit Ferngläsern ausgerüstet in Lohmar ans Zählen der Vögel.

Wer besucht im Winter 2023 die Futterhäuser? Das fragen sich gerade viele Vogelbeobachter bei der „Stunde der Wintervögel“. 

„Zwei Schwalben“ will Julius gesehen haben. Doch   offensichtlich hat er sich getäuscht: „Die Schwalben sind jetzt da, wo es warm ist“, gibt Petra Hammes Auskunft. Rund um die Naturschule Aggerbogen gibt es aber eine ganze Menge Vögel, die nicht in ein sonniges Winterquartier ziehen. Sie zu zählen ist das Anliegen der Aktion „Stunde der Wintervögel“, die der Nabu für das Wochenende ausgerufen hatte.

Gut vorbereitet machten sich die Aggerfrösche – eine vom Nabu finanzierte Gruppe – an diesem Tag auf den Weg: Zweimal im Monat treffen sich die Kinder, die meisten von ihnen im Grundschulalter. Sie zählen Gartenvögel und Insekten, sind bei der „Bat-Night“ auf den Spuren der Fledermäuse unterwegs. Nun wissen sie schon vor dem Aufbruch ins Gelände, woran man das Amselmännchen erkennt oder was die Kohlmeise von der Blaumeise unterscheidet.

Aggerufer war erster Beobachtungsposten für Kinder der Naturschule

Vor Weihnachten haben sie einen besonderen Christbaum für die Vögel geschmückt: Popcorn und Rosinen haben sie auf Schnüre gezogen und Äpfel mit Sonnenblumenkernen gespickt. Offenbar hat es geschmeckt. Nur ein Apfel ist übrig. Grundsätzlich   sind in diesem Winter weniger Vögel an den Futterstellen zu erwarten. Die milden Temperaturen und das „Mastjahr“mit dem überreichen Angebot an Eicheln und Bucheckern decken den Tisch für viele Vögel reichlich.

Ein Kind hält einen Zählbogen für Vögel des Nabu in der Hand.

Was die Kinder in Lohmar an Vögeln im Freien beobachteten, fand Eingang in den Zählbogen des Nabu.

Eigentlich sieht das Nabu-Konzept zur Vogelzählung vor, dass genau ein Standort in den Blick genommen wird. „Das kann man mit Kindern nicht so streng einhalten“, weiß Petra Hammes. Nach der Verteilung der Ferngläser ist denn auch das Aggerufer nur ein erster Beobachtungsposten.

Ein Stockentenerpel mit dem auffällig grünen Kopf zieht auf dem Wasser seine Bahn; hoch oben schwingt ein schwarzer Vogel durch den grauen Himmel. Krähe oder Amsel? „Die Amseln fliegen nicht so hoch“ – also trägt Marlene die Sichtung einer Krähe in den Zählbogen ein.

Auch durch aufmerksames Hinhören lassen sich Vögel ausfindig machen

Ohne Flügelschlag kreist ein Greifvogel über dem Wald, „ein Bussard“, weiß Manuela Gianetti, die die Naturschule vor Jahrzehnten gründete und viele Jahre geleitet hat. Nach wie vor ist sie beim Nabu aktiv. Und wie kann sie sicher sein, dass da ein Bussard fliegt? „Der kreist, der Habicht sitzt auf einem Baum.“

In Bodennähe sind die Rotkehlchen unterwegs, gern im Gebüsch oder in der Benjeshecke aus Ästen und Strauchwerk, die immer wieder auch von den Aggerfröschen neu bestückt wird. Zwei Tiere kommen auf die Liste, Ringeltauben sind an diesem Vormittag zu beobachten, ohne dass die Kinder ihre Ferngläser nutzen müssen. Doch nicht nur mit den Augen suchen die Jungen und Mädchen an diesem Vormittag nach gefiederten Bewohnern des Schutzgebiets. „Manchmal reichen die nicht“, schlägt Petra Hammes vor. Denn: Auch durch aufmerksames Hinhören lassen sich Vögel ausfindig machen.

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