Diamanthochzeit in NiederkasselAnton Brüske ersteigerte Brigitta in der Mainacht

Seit 60 Jahren sind Brigitta und Toni Brüske verheiratet.
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Niederkassel – Der Wonnemonat Mai half mit bei den Eheleuten Toni (82) und Brigitta Brüske (80), die vor 60 Jahren in St. Dionysius vor den Traualtar traten. Denn in der Mainacht 1959 ersteigerte Anton Brüske die damalige Brigitta Troche als Maigräfin und führte sie beim Maifest auf dem Rheidter Markt zum ersten Mal offiziell aus. Von diesem Moment an blieben die beiden zusammen.
Als Toni und Brigitta Brüske am 27. Mai 1961 vor den Standesbeamten traten, trug der Bräutigam noch die Uniform eines Pipeline-Pioniers. Häufige Beschäftigung als Soldat: durch die Wahner Heide robben.

Brigitta und Toni Brüske 1961 vor dem Standesamt.
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Die Familienplanung sei noch einmal spannend geworden, als der Wehrdienst des Rekruten wegen des Mauerbaus verlängert wurde, erzählt Brüske: „Ich kam gerade noch pünktlich zur Geburt meiner Tochter Claudia Ende 1961.“
Mit dem „Rhabarberschlitten“ fuhr Brigitta ins Büro
1964 kam Thomas zur Welt, ein Jahr später Christoph. Brigitta Brüske: „Wir erwarteten eigentlich ein Mädchen und hatten für ihn schon den Namen Michaela ausgesucht.“ Bis zur Geburt des zweiten Kindes arbeitete sie beim Ordnungsamt in Sieglar, fuhr jeden Morgen mit der Bahn, Spitzname „Rhabarberschlitten“, ins Büro.

Als Jungverliebte genossen Brigitta und Toni die Ausflüge auf dem Motorroller.
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Danach widmete sie sich der Familienversorgung in der Unterstraße, wo die Brüskes ab 1970 lebten. Ehemann Toni Brüske wurde Heizungsbauer. Beim Rohrbau sang er gern und schmetterte Arien durch die hallenden Rohbauten. Toni Brüske: „Die Leute wussten immer, wo ich arbeite.“
Seine Frau erzählt vom Anruf einer Nachbarin, die darum bat, ob „das Radio nicht etwas leiser gestellt werden könnte“. Kein Wunder, dass er Anschluss beim MGV Rheidt fand, wo er heute auf mehr als 60 Jahre aktive Mitgliedschaft im 1. Tenor zurückblickt. Ausdauer zeigte er zudem bei der Hertha Rheidt, wo er als Libero 41 Jahre die Kickschuhe schnürte; wenn Not am Mann war, sogar als Torwart.
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Spontan zu helfen, wenn irgendwo die Heizung ausfällt, sei bis heute seine Herzenssache. „Er dürfte in der Hälfte der Rheidter Heizungskeller schon einmal mit seinem Werkzeugkasten gewesen sein“, schätzt ihr Sohn Christoph Brüske, bekannt als Kabarettist.
Brigitta Brüske engagierte sich 40 Jahre lang in der katholischen Frauengemeinschaft. Besonders stolz sei sie darauf, zu den Mitgründerinnen des Seniorennachmittags im Rheidter Pfarrheim zu zählen. „Würde man alle Kuchen aneinanderreihen, die meine Mutter in ihrem Leben gebacken hat, könnte ein Altentag auch mal auf dem Mond stattfinden“, scherzt Christoph Brüske.
Auf die Frage nach dem Eheglück-Rezept seiner Eltern antwortet er: „Kommunikation, Hilfsbereitschaft und eine große Prise Humor.“ Das habe beide zu Sympathieträgern in Rheidt werden lassen. Über die Diamanthochzeit ihrer Großeltern freuen sich auch die Enkel Esther, Valentin, Carla und Svenja. Brigitta Brüske: „Unser ganzer Stolz.“