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Markante DächerSiedlung in Niederkassel soll Baudenkmal werden

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Die Backsteinhäuser werden wegen der charakteristischen Form ihrer Dächer als Rutschbahn-Siedlung bezeichnet.

Die Backsteinhäuser werden wegen der charakteristischen Form ihrer Dächer als Rutschbahn-Siedlung bezeichnet.

Niederkassel – Die Stadtverwaltung nimmt einen erneuten Anlauf, um die sogenannte Rutschbahn-Siedlung in Niederkassel-Ort unter Denkmalschutz stellen zu lassen. Das hat sie im Planungsausschuss des Stadtrates angekündigt. Im Rathaus hat man inzwischen Kontakt zum Landschaftsverband Rheinland (LVR) aufgenommen, der mit einem Gutachten zur historischen Bedeutung der aus 14 Einfamilienhäusern bestehenden Siedlung an der Sebastianstraße die rechtliche Grundlage für die Unterschutzstellung schaffen soll.

Form gleicht einer Rutschbahn

Die Siedlung mit den charakteristischen Backsteinbauten verdankt ihren Namen der ungewöhnlichen Dachform, die einer Rutsche oder Rampe gleicht. Das Ensemble war Ende der 1950er Jahre von der Aachener Wohnungs- und Siedlungsbau GmbH nach Entwürfen des renommierten Kölner Architekten Gottfried Böhm errichtet worden. Böhm feiert in diesem Jahr seinen 100. Geburtstag, was die Stadtverwaltung bewogen hat, einen neuerlichen Vorstoß zu wagen.

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Einen ähnlichen Versuch hatte sie bereits 1989 unternommen – erfolglos. Seinerzeit hatte das Amt für Denkmalschutz des LVR der ungewöhnlichen Siedlung und ihrer Architektur keinen Denkmalwert bescheinigt – weil sie damals erst rund 30 Jahre alt war und weil Hausbesitzer zum Teil bauliche Veränderungen an den Gebäuden vorgenommen hatten.

Grüne wollen Siedlung Teil des Kulturpfades machen

Die Stadt argumentiert nun, dass auch die LVR-Denkmalpfleger anders bewerten als beim vorherigen Versuch. So sei die äußere Wirkung der Baukörper und ihre Einbindung in die Freifläche nach wie vor erhalten, heißt es aus dem Rathaus. Zudem werden die Entstehungszeit der Siedlung inzwischen deutlicher als eine Phase mit einem eigenen architektonischen Ausdruck anerkannt.

Von diesem Eindruck sollen sich künftig auch mehr Niederkasseler und Besucher der Stadt einen Eindruck verschaffen können. Auf Anregung der Grünen prüft die Stadt auch, ob die Siedlung Teil des Niederkasseler Kulturpfades werden kann.

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