GeflüchteteStadt Niederkassel denkt über Bewerbung um eine ZUE nach

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Ein Schild an einem Gitterzaun weist auf die Zentrale Unterbringungseinrichtung des Landes an der Heerstraße in Sankt Augustin hin.

Die bislang einzige Zentrale Unterbringungseinrichtung für Geflüchtete (ZUE) im Kreisgebiet gibt es in Sankt Augustin. Jetzt denkt die Stadt Niederkassel auch über eine ZUE auf ihrem Stadtgebiet nach.

Der Niederkasseler Rat muss bei einer Sondersitzung entscheiden, ob die Stadt sich als Standort einer Zentralen Unterbringungseinrichtung für Geflüchtete (ZUE) bewirbt.

In der politischen Diskussion um die Schaffung von zusätzlichem Wohnraum für Geflüchtete denkt die Stadt darüber nach, auf Niederkasseler Stadtgebiet eine zentrale Unterbringungseinrichtung (ZUE) des Landes zu schaffen. Bei seiner Sondersitzung am Mittwoch, bei der es ausschließlich um die Geflüchteten-Thematik geht, muss der Stadtrat darüber entscheiden, ob die Stadtverwaltung dieses Thema weiterverfolgen soll.

Der Bau einer ZUE in Niederkassel würde die Stadt finanziell entlasten

Eigentlich sollte der Stadtrat bei der Sondersitzung entscheiden, auf welchem Grundstück beziehungsweise auf welchen Grundstücken in städtischem Besitz die Stadt selber Wohnraum für Geflüchtete schaffen wird. Zur Auswahl stehen grundsätzlich die Wiese unmittelbar vor der Rheidter-Werth-Grundschule an der Vollbergstraße, Wiese und Parkplatz des Lülsdorfer Hallenbades, eine Fläche im Mondorfer Gewerbegebiet, das Parkplatz-Areal an der Pastor-Grimm-Straße in Niederkassel-Ort sowie eine bislang landwirtschaftlich genutzte Fläche zwischen dem Südfriedhof und der RSVG-Güterbahnstrecke in Rheidt.

Baut die Stadt dort tatsächlich selbst, so würde das ihre ohnehin mehr als angespannte finanzielle Situation weiter belasten. Der Bau einer ZUE in Niederkassel wäre unter finanziellen Gesichtspunkten dagegen deutlich besser für die Stadt. Das Land könnte dabei wahlweise eine Fläche pachten und selber eine Geflüchtetenunterkunft bauen oder ein Gebäude, das die Stadt baut, anschließend anmieten und dort die ZUE betreiben. Die Geflüchteten, die dann in dieser Einrichtung untergebracht werden, würden auf die Aufnahmeverpflichtung der Stadt angerechnet.

Allerdings dürfte eine ZUE deutlich größer ausfallen als alle bisherigen Niederkasseler Wohnheime. Ein entsprechendes Baugrundstück müsste nach Angaben der Stadtverwaltung 6000 bis 8000 Quadratmeter groß sein, die Einrichtung selbst Platz für mindestens 300 Bewohnerinnen und Bewohner bieten. „Je größer die Einrichtung vor Ort angeboten wird, desto höher ist die Realisierungswahrscheinlichkeit. Eine Entscheidung für eine ZUE im Rat der Stadt Niederkassel würde nicht bedeuten, dass eine solche auch tatsächlich in Niederkassel errichtet werden wird“, heißt es in der Beschlussvorlage der Stadtverwaltung. „Nahezu sicher kann von einer Realisierung aber ausgegangen werden ab einer Größenordnung von 500 Plätzen.“

Die Sondersitzung des Stadtrates beginnt am Mittwoch, 13. März, um 18 Uhr in der Aula des Schulzentrums Nord an der Kopernikusstraße.

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