Stöbern und SchmunzelnHobby-Handwerker bieten auf der Mondorfer Kunstmesse Unikate an

Lesezeit 2 Minuten
Eine Hand mit lustigen Ringen

Garnspulen,Tasten, Tetrapaks: Beate Heppekausen aus Neunkirchen-Seelscheid verarbeitet Abfall zu Schmuck,Täschchen und Öko-Putzlappen.

Originelle Ideen, fingerfertig umgesetzt: Aussteller in Niederkassel zeigen, wie aus Abfall und Resten Kunst und Schmuck wird. 

Die Figur in Denkerpose sitzt auf einem Spielstein mit Buchstaben, und der ziert Beate Heppekausens Fingerring: ein Hingucker, der zugleich für den Umweltschutz steht. Denn die 66-Jährige fertigt Schmuck, Täschchen und Läppchen ausschließlich aus Abfall. Alles Einzelstücke, so wie die Kreationen der mehr als 40 Aussteller auf der Kunstmesse Mondorf.    

Erstaunlich, welche Schätze im Ort und der näheren Nachbarschaft der Bürgerverein Mondorf als Veranstalter gehoben hat. Ideen aus dem heimischen Wohnzimmer, dem Keller und dem Bastelraum, die nur auf Märkten wie diesem zu haben sind; nicht im Laden, nicht im Internet. Das sei alles reines Hobby, kein Gewerbe, hieß es unisono an den Ständen.   

Ein Mann an einem Stand mit Holzschmuck und Skulpturen

Manchmal stolpert der Hennefer Uwe Bürling geradezu über sein Material: Er fertigt Skulpturen und Schmuck aus Holz, darunter alte Scheunenbalken. Kunstmesse Mondorf

Heppekausen scheint alles zu sammeln: Aus Tetrapaks werden Börsen und Hüllen für E-Book-Reader, aus Stofffetzen bunte Öko-Putzlappen, hundertfach waschbar und wiederverwendbar. Wie die lustigen Ringe, Ohrringe und Anhänger Mitbringsel für wenige Euro und für „Kundinnen von 20 bis 80 Jahren“, berichtet die 66-Jährige gelernte Verwaltungsangestellte, die auch mit Jugendlichen im Kinderheim arbeitete und nun in Rente für ihr Hobby mehr Zeit hat.

Uwe Büling stolpert manchmal regelrecht über sein Material. „Das Eichenholz habe ich beim Joggen entdeckt“, erzählt der 59-Jährige. Als Skulptur, kombiniert mit Gießharz und Stahl, entfaltet der rund 150 Jahre alte Scheunenbalken eine besondere Wirkung.

Frau mit Taschen

Flach und mit Klettbändern: Die Niederkasseler Hobbynäherin Helga Renner hat eine Rollstuhltasche entworfen. Kunstmesse Mondorf

Der Konstrukteur aus Hennef fertigt nach Feierabend aus Holzresten auch Filigranes, wie Schmuck, arbeitet seit seinem Goldschmiedekurs in einige Stücke 936er-Silber ein. Zum zweiten Mal seien sie in Mondorf dabei, sagt seine Frau Petra, die Schönes aus Papier herstellt: „Die Messe bietet Gelegenheit, sich mit anderen Ausstellern auszutauschen.“            

Jedes Stück ein Unikat, das gilt auch für die Taschen von Helga Renner. Die Niederkasselerin macht aus festen Stoffen und Leder sowohl hochwertige Handtaschen als auch schicke und stabile Einkaufsbeutel mit verblüffenden Details wie einem Doppelreißverschluss: „als Diebstahlssicherung“.

Dem sicheren Transport von Wertsachen dienen auch ihre Rollstuhltaschen, extra flach, damit diese mit extra starken Klettbändern an den Innenseiten der Lehnen befestigt werden können. Ein Nischenprodukt, sagt die gelernte Arzthelferin, „aber die Betroffenen, die sonst alles in einem Beutel auf dem Schoß transportieren, sind extrem dankbar“.        

Rundschau abonnieren