Niederkassel sollte sich den Service leisten, findet Sandra Ebert. Schließlich zahlen Hundebesitzer auch hohe Steuern.
Abbau von Tütenspendern in NiederkasselVon einer sauberen Stadt profitieren alle

Wohl erzogene Hunde haben die Hundekottütchen immer dabei. Und dennoch kann
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Ja, Niederkassel muss an allen Ecken und sparen. Die Beutelspender sollten dennoch bleiben. Denn sie tragen dazu bei, dass die Stadt sauberer wird. Und das ist auch eine Menge wert.
Verantwortungsvolle Hundebesitzer kaufen sich die Tütchen, im Übrigen Pfennigartikel, und haben sie auch dabei. Aber es kann passieren, dass der Hund plötzlich nochmal muss, das Tütchen reißt, man es verliert oder vergessen hat. Ich habe zwei Hunde und in jeder Hosen-, Jacken- und Handtasche die Beutel - und trotzdem ist mir das alles schon passiert.
Und dann? Mit Stöckchen, mit Blättern, mit Taschentüchern die Hinterlassenschaft gepackt und dorthin transportiert, wo sie weniger auffällig im Gras liegt. Der Igitt-Faktor ist hoch, sowohl für den Transporteur des Hundehaufens als auch für alle, die es trotzdem sehen, die doch hineintreten, die besagten Grünstreifen pflegen müssen.
120 Euro Hundesteuer werden in Niederkassel für ein Tier fällig
Einen Beutelspender in der Nähe zu wissen und den Kringel richtig entsorgen zu können (nicht am Wegesrand, nicht in fremden Mülleimern), ist dann hilfreich. Für solche Ausnahmesituationen sind die Beutelspender ja gedacht - nicht, um sich die Taschen mit den Tütchen vollzustopfen. Dann bleiben die Spender auch lange gefüllt.
Hundebesitzer (Ende 2023 waren in Niederkassel 2657 Hunde offiziell gemeldet) zahlen schließlich nicht zu knapp Steuern: 120 Euro für einen Hund, wer zwei Hunde hält, zahlt schon 150 Euro pro Hund, ab drei Hunden kostet jeder Hund 175 Euro im Jahr.
Ja, die Summe soll als Regulativ dienen. Was vermutlich auch wirkt - zumindest bei den Hundebesitzern, die ihre Tiere ordnungsgemäß anmelden. Mit den Beutelspendern kommt man nicht nur ihnen entgegen, sondern allen, die ein sauberes Stadtbild genießen möchten. Straßenreinigung ist schließlich auch teuer.