PrinzenproklamationPrinz Markus I. führt die Rheidter Jecken durch die Session

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In Niederkassel-Rheidt regiert Prinz Markus I. Thüren das närrische Volk.

In Niederkassel-Rheidt regiert Prinz Markus I. Thüren das närrische Volk.

Für Stephan Vehreschild war es die letzte Proklamation, am 26. November wird in Niederkassel ein neuer Bürgermeister gewählt.

Über dem Sessionseröffnungsball in der Gaststätte „Zum Lüches“ schwebt stets das große Geheimnis. Wer wird es denn? Ist es ein Prinz? Ein Dreigestirn? Den ganzen Abend über wird spekuliert. In diesem Jahr durfte das Festkomitee Rheidter Karneval (FRK), das immerhin zwölf Vereine vertritt, das höchste Amt besetzen.

Es gab Tanz für alle und Tanz auf der Bühne. Und dann tauchten da die zwölf Herren in Trikots des Kölner Eishockey-Clubs Die Haie auf, mit dem Original-Maskottchen „Sharky“. Sie alle sind aktiv im FRK und mindestens einer von ihnen musste das Zepter in die Hand nehmen. Um 22.15 Uhr wurde es richtig spannend. In drei Sturmreihen lief das Dutzend auf, vor der letzten blieben noch vier Gesichter übrig.

Mit einem strahlenden Lächeln platzte schließlich Markus Thüren auf die Bühne. Als designierter Prinz hatte er das Ornat schon angelegt. Aber noch war er „nur“ der Geschäftsführer des FRK. Sein Chef musste her, Bürgermeister Stephan Vehreschild nahm seine letzte Proklamierung vor. Am 26. November wird ein neuer Amtsinhaber gewählt. Thüren ist sein persönlicher Referent und Fachgebietsleiter im Rathaus.

Prinz Markus I. aus Niederkassel-Rheidt ist auch Treuer Husar in Köln

Vor allem aber ist er Vollblutkarnevalist, auch Treuer Husar in Köln. Doch bevor er den halbierten Schlüssel zur Stadtkasse - „Da ist eh nix drin“, versicherte Vehreschild - in Empfang nehmen konnte, musste er sich in seinen drei Lieblingsportarten beweisen. Mit verbundenen Augen sollte er einen Ball in Fußball- und Eishockeytor bringen, sowie einen Golfball einputten.

Drei Versuche hatte er, sollte er scheitern, wäre der Abend sofort vorbei, versprach Vehreschild. Zwei Mal ging es jeweils daneben, aber nur, weil das Tor verschoben wurde. Beim dritten Mal, dann ohne Maske, traf Markus. Jetzt war der Weg frei zu Prinz Markus I., das „Dreimol vun Hätze Rheed Alaaf“ kam ihm flüssig von den Lippen.

Der 52-Jährige ist glühender FC- und KEC-Fan, spielt seit einigen Jahren Golf. Außérdem trainierte er lange eine Frauenmannschaft. Seine Frau Sibylle stammt aus Dortmund und ist BVB-Fan, im Saal waren ganz kurz ein paar Brummtöne zu hören. Als Schmankerl gab es Guido Cantz, der sich mit sehr persönlichen Worten an den neuen Prinz wandte. 

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