Weckmänner zu Sankt Martin, Plätzchen im Advent: Zu beinahe jeder Jahreszeit kennen die Bäckereien im Rhein-Sieg-Kreis saisonale Produkte. Wir haben bei zwei Bäckereien in Siegburg und Sankt Augustin nach typischen Backwaren gefragt.

Ein Klassiker der Siegburger Bäckerei Bauer zu Ostern sind die kleinen Hefe-Häschen zu je 1,50 Euro das Stück. Dazu formt Inhaberin Pia Schmitt einen Kringel zu einem Körper und gestaltet einen Kopf mit zwei Ohren. „Am Ende kommt Hagelzucker drauf und Rosinen für die Augen“, sagt sie. Ein Kunde habe für das Osterwochenende 250 Exemplare bestellt. „Die werden gerne an Kinder verschenkt, die Leute kaufen sie anstatt Milchbrötchen, sie sind eine gute Gelegenheit für eine Aufmerksamkeit anstatt normaler Süßigkeiten“, so die 28-Jährige.

Osterbrot mit Mandeln und Rosinen gehört zu traditionellen Klassikern

Außerdem gibt es kleine und große Hefekränze mit einem Ei in der Mitte. Diese seien ein tolles Gebäck für Familien, „weil man da zusammen sitzt“, sagt Schmitt. Eine andere Spezialität zum höchsten christlichen Fest ist das Osterbrot. „Das macht man mit Mandeln und Rosinen. Wenn es fertig ist, bestreicht man es mit heißer Butter und wälzt es in Zucker“, erklärt Schmitt.

St. Martin

Warum einige Weckmänner in einer Hennefer Bäckerei „ziemlich hässlich“ aussehen

Von

Marius Fuhrmann

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In der Auslage fänden die Kundinnen und Kunden es in der Karwoche aber nicht. „Das wäre etwas viel gewesen, zumal wir auch immer Mandelstuten da haben. Aber vielleicht gibt es am Samstag welche“, schildert sie.

50 Osterlämmer und 30 Nougat-Häschen werden in Sankt Augustiner Bäckerei täglich produziert

Die Bäckerei Bauer betreibt Filialen an der Siegburger Holzgasse und am Markt sowie in Sankt Augustin-Menden, wo sie im vergangenen Herbst die Backstube der Familie Könsgen übernahm. „Mittlerweile haben wir uns gut eingelebt und die Kunden kennengelernt, einige kommen jeden Tag“, sagt Schmitt.

Auch in der Bäckerei und Konditorei Dorfinger in Sankt Augustin findet sich ein Ei in der Mitte des Osternests. „Das legen wir unseren Kundinnen und Kunden in der Osterzeit dazu“, sagt Inhaberin Constance Dorfinger. Rund 50 Stück von den Hefekränzen produziere ihr Geschäftspartner in der Backstube pro Tag.

Dazu kämen 50 Osterlämmer und 30 Nougat-Häschen, die fast täglich ausverkauft seien. „Die Lämmer bestehen aus einem feinen Zitronen-Biskuit, der Teig wird direkt in eine Form gegossen.“ Nach dem Abkühlen werde das Teig-Schaf mit Puderzucker bestreut.

Bäckereien in Rhein-Sieg liefern Kunden ständig wechselndes Sortiment

„Die Nougat-Häschen bestehen aus Mürbeteig und werden einfach ausgestochen, wie beim Plätzchen backen. Dann werden zwei aufeinander gelegt, dazwischen kommt eine Nougat-Schicht.“ Am Ende erhalten die Hasen ihr kennzeichnendes Aussehen. „Besonders für Kinder sind sie eine tolle Überraschung“, sagt Dorfinger.

Die 36-Jährige übernahm die Bäckerei vor zehn Jahren von ihrem Vater, als dieser nach dem Tod seiner Frau und Dorfingers Mutter die Arbeit niederlegte. „Ich bin hier aufgewachsen und wollte nicht, dass die Backstube verschwindet. Also habe ich meine Ausbildung hier gemacht und die Bäckerei übernommen.“ In der Backstube aber stehe ihr Geschäftspartner. „Er kommt um 2 in der Früh, ich komme um 5 und mache den Verkauf und die Büro-Angelegenheiten“, sagt Dorfinger.

Das Backen liegt ihr trotzdem am Herzen: „Ich bin mit Herz und Seele Bäckerin, man kann so kreativ sein und aus ein paar wenigen Zutaten etwas gestalten.“ Auch Pia Schmitt mag das ständig wechselnde Sortiment. Zu Neujahr backt sie Brezeln, an Karneval Berliner und jetzt die Häschen. „Das war es jetzt auch erst mal mit dem saisonalen Gebäck, erst im Herbst geht es mit Weckmännern wieder los“, sagt die 28-Jährige. „Vielleicht mache ich im Mai Marienkäfer.“