Wegen Corona-PandemieArbeitslosenquote im Rhein-Sieg-Kreis steigt

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Arbeitslosenquote im rechtsrheinischen Rhein-Sieg-Kreis

Rhein-Sieg Kreis – Die Corona-Pandemie hinterlässt auch im Juli weiterhin deutliche Spuren auf dem Arbeitsmarkt in der Region Bonn/Rhein-Sieg. Das geht aus dem am Donnerstag veröffentlichten Arbeitsmarktbericht der Arbeitsagentur hervor.

Dieser registriert für den zu Ende gehenden Monat in der Bundesstadt und im Kreisgebiet insgesamt 34 326 Männer und Frauen ohne Arbeit. Im Juni waren es noch 32 977, im Juli 2019 sogar nur 27 233. Ähnlich ist die Situation, wenn man nur den Arbeitsmarkt im rechtsrheinischen Kreisgebiet betrachtet. Die Zahl der Arbeitslosen beträgt hier 15 702 gegenüber 15 176 im Juni und 12 559 im Juli vergangenen Jahres. Die Arbeitslosenquote liegt im Rechtsrheinischen zurzeit bei 6,6 Prozent.

Spürbare Auswirkungen von Corona

„Saisonal bedingt steigt im Sommer regelmäßig die Arbeitslosigkeit an, wegen endender befristeter Verträge oder der Beendigung vieler Ausbildungsverhältnisse“, resümiert Stefan Krause, der Vorsitzende der Geschäftsführung der Arbeitsagentur Bonn/Rhein-Sieg. „In diesem Monat kommen die spürbaren Auswirkungen der Covid-19-Pandemie hinzu.“ Krause sieht allerdings auch positive Signale. So sei die Zahl der gemeldeten offenen Stellen wieder gestiegen, was für eine Einstellungsbereitschaft der Betriebe spreche.

Zahlen präsentierte Krause auch von der Kurzarbeit. Laut vorläufiger Statistik griffen im Juli in Bonn und im Rhein-Sieg-Kreis noch 82 Unternehmen auf dieses arbeitsmarktpolitische Instrument zurück, um Entlassungen zu vermeiden. Rund 1070 Beschäftigte waren von Kurzarbeit betroffen. „Der Rückgang der neuen Kurzarbeitsanzeigen im Juli ist auch auf die Öffnung des Wirtschaftsgeschehens zurückzuführen“, sagt Arbeitsagentur-Chef Krause. „Ein positives Signal in einer weiterhin dynamischen Lage, denn wir wissen, dass wir die Krise noch nicht überstanden haben und weitere Risiken für den Arbeitsmarkt drohen könnten.“

Aktuelle Hochrechnungen zur Kurzarbeit

Inzwischen liegt eine aktuelle Hochrechnung für die Kurzarbeit im März vor. Danach gab es in diesem Monat einen Höchststand. Im gesamten Agenturbezirk waren seinerzeit 19 634 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in 3590 Betrieben von Kurzarbeit betroffen. Im Juni war der Umfang der Kurzarbeit wieder deutlich reduziert: In 183 Unternehmen waren noch 2156 Mitarbeiter betroffen. 29 Betriebe mit Kurzarbeit kamen aus dem verarbeitenden Gewerbe, 24 aus dem Gastgewerbe und weitere 24 aus der Branche Kfz-Handel und -Reparatur.

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Eine leichte Entspannung vermeldet die Arbeitsagentur auch vom Ausbildungsmarkt. Er hat nach zwei Monaten Pause wieder Fahrt aufgenommen. Die Zahl der gemeldeten Ausbildungsstellen, die zuletzt rückläufig war, stabilisiere sich inzwischen wieder. Ende Juli waren noch 1529 Jugendliche offiziell ohne Ausbildungsplatz gemeldet. Ihnen stehen – rein rechnerisch – 1712 unbesetzte Ausbildungsplätze gegenüber.

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