Immer mehr StarkregenRhein-Sieg-Kreis bereitet sich auf drohende Flut vor

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Rückblick auf die Flutnacht. Ein Feuerwehrmann der Feuerwehr Hennef schaut in Richtung eines Mannes mit orangener Jacke.

In der Flutnacht auf den 15. Juli 2021 stand auch der Campingplatz Lohmar unter Wasser.

Gefahrenkarten sollen zeigen, wo sich bei unterschiedlichen Niederschlagsszenarien das Wasser staut und eine Straße unpassierbar macht.

Der Kreis und seine 19 Städte und Gemeinden sollen künftig besser auf den immer häufiger auftretenden Starkregen vorbereitet sein. Der Vergabeausschuss des Kreises hat dazu jetzt für das Starkregen-Risikomanagement in der Region die Vergabe der Ingenieurleistungen an ein Planungsbüro beschlossen. Die Leistungen des kreisweiten Starkregen-Risikomanagements umfassen die Erstellung von Gefahren- und Risikokarten sowie die Ausarbeitung eines Handlungskonzepts.

In Vorbereitung der Auftragsvergabe hatten der Kreis und die 19 Kreiskommunen zuvor eine öffentlich-rechtliche Vereinbarung abgeschlossen. „Mit der kreisweiten Zusammenarbeit schaffen wir die besten Voraussetzungen für ein effektives Starkregen-Risikomanagement“, sagt Landrat Sebastian Schuster. „Von der Bündelung des Wissens und unserer Kräfte werden alle Bürgerinnen und Bürger des Rhein-Sieg-Kreises profitieren.“

Gefahr durch strömendes Wasser wird analysiert

Dazu wird in einem ersten Schritt die sogenannte hydraulische Gefährdung analysiert, also die Gefahr durch strömendes Wasser. Auf der Basis der gewonnenen Daten werden Gefahrenkarten erarbeitet, die zeigen, wo sich bei unterschiedlichen Niederschlagsszenarien das Wasser staut und beispielsweise eine Straße unpassierbar macht. In einem zweiten Schritt sollen anhand der Gefahrenkarten in den Kommunen besonders gefährdete Objekte identifiziert und die lokalen Überflutungsrisiken bewertet werden.

Im letzten Schritt wird ein Handlungskonzept erarbeitet, das finanziell bezifferbare Schäden an Gebäuden und Infrastruktur sowie Gefährdung der Gesundheit, Beeinträchtigung der Versorgungssicherheit, Beschädigung von Kulturgütern und Umweltschäden berücksichtigt. Die gesamte Planung soll nach Angaben des Kreises bis Mitte 2025 abgeschlossen werden.

Nach Auffassung von Kreis-Umweltdezernent Tim Hahlen sind beim Überflutungsschutz aber auch die Bürgerinnen und Bürger gefragt. „Das ist und bleibt eine Gemeinschaftsaufgabe“, betont Hahlen. „Die Überflutungsvorsorge wird eine Daueraufgabe sein, an der alle Beteiligten gemeinschaftlich arbeiten müssen.“ Auch die Bürgerinnen und Bürger seien aufgefordert, sich zu informieren und ihr Eigentum selbst vor Überflutung zu schützen.

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