Ansgar Pflüger spricht vor dem Mittelrheinliga-Duell über das Ziel bis zur Winterpause, einen möglichen Abstieg und sein „schlechtes Gewissen“ gegenüber Fatih Özyurt.
Kapitän des FC Hennef ist bereit für Porz„Der Rasen muss brennen – und zwar lichterloh“

Ansgar Pflüger (rechts) vom FC Hennef 05 freut sich auf ein „ekliges“ Spiel.
Copyright: Quentin Bröhl
Die Mittelrheinliga-Fußballer des FC Hennef 05 stehen aktuell auf einem Abstiegsplatz. Rechtzeitig zum Duell mit der SpVg Porz (So., 14.30 Uhr) kehrt Kapitän Ansgar Pflüger nach einer Gelbsperre auf den Rasen zurück. Das jüngste Spiel beim FC Wegberg-Beeck (0:5) hätte er ohnehin verpasst, denn studienbedingt weilte er in Dänemark. Vor dem Jahresendspurt spricht der 25-Jährige über...
... den jüngsten Rückschlag: „Ich habe mir das 0:5 im Re-live und in voller Länge angesehen und muss einräumen: Diesen Rückschlag habe ich nicht kommen sehen. Denn nach den beiden Erfolgserlebnissen in Frechen (2:1, Anm. d. Red.) und gegen Bergisch Gladbach (1:1, Anm. d. Red.) hatten wir uns eigentlich auf dem richtigen Weg gewähnt. Ausfälle hin oder her: So darf man nicht unter die Räder geraten, erst recht nicht mitten im Abstiegskampf.“
... den nächsten Gegner: „Wenn die Porzer Bock haben, sind sie schwer zu stoppen. Das haben schon Topteams wie Siegburg oder Hohkeppel zu spüren bekommen. Am Sonntag entscheidet nur eine Sache über Sieg oder Niederlage: Zweikämpfe. Spiele gegen Porz sind eklig, aber genau diese Duelle feiere ich am meisten. Wir müssen in emotionaler Hinsicht dagegenhalten, dürfen uns aber gleichzeitig nicht provozieren und aus dem Konzept bringen lassen.“
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Hennefer Kapitän hilft als Linksverteidiger aus
... sein Comeback: „Ich komme am Samstagmorgen zurück und habe mich in Dänemark mit Intervallläufen und im Gym fit gehalten. Ich bin bereit für Porz, körperlich und mental sowieso. Aber egal, ob von Anfang an oder nur als Joker: Ich werde alles reinwerfen. Schließlich können wir mit einem Sieg wieder bis auf drei Punkte an Porz heranrücken.“
... seinen „Aushilfsjob“: „Es ist kein Geheimnis, dass ich mich auf der Sechser-Position am wohlsten fühle. Aber wir haben in dieser Saison nun mal enormes Verletzungspech. Auch der Job als Linksverteidiger hat mir zuletzt Spaß gemacht, denn man bestreitet viele Zweikämpfe und kann sich häufig mit nach vorne einschalten. Am Ende spielt mein persönliches Befinden ohnehin keine Rolle: Ich helfe da, wo ich am meisten gebraucht werde.“
... mangelnde Erfahrung: „Klar haben wir eine junge Mannschaft und natürlich würde uns ein routinierter Knipser wie auf Porzer Seite Metin Kizil (zwölf Saisontore, Anm. d. Red.) guttun, aber das darf keine Ausrede sein. Wir haben in Frechen gezeigt, was in uns steckt. Und es liegt an uns, diese Einstellung häufiger an den Tag zu legen. Auch wenn am Sonntag mit Kai Schusters (Gelb-Rot-Sperre, Anm. d. Red.) wieder ein wichtiger Spieler ausfällt: Der Rasen muss brennen – und zwar lichterloh.“
Hennef gehört mit seiner Infrastruktur mindestens in die Mittelrheinliga. Ein Absturz in die Landesliga wäre brutal
... das letzte Duell mit Porz: „Die 1:5-Auswärtsniederlage im Mai gehört sicherlich zu den bittersten Momenten meiner Laufbahn. Zumal unser damaliger Coach Fatih (Özyurt, Anm. d. Red.) unmittelbar nach dem Abpfiff hingeschmissen hat. Er war einer der Gründe, warum ich überhaupt nach Hennef gewechselt war. Diesen Abschied hatte er einfach nicht verdient. Wir haben es auf dem Platz verbockt und er musste letztlich seinen Kopf dafür hinhalten.“
... seinen einzigen Abstieg: „2022 bin ich mit Meinerzhagen aus der Oberliga abgestiegen und daher weiß ich, wie beschissen sich das anfühlt. Ich kann nur sagen: einmal und nie wieder. Zumal Hennef mit seiner Infrastruktur mindestens in die Mittelrheinliga gehört. Ein Absturz in die Landesliga wäre brutal.“

Der Hennefer Trainer Nils Teixeira kann am Sonntag wieder auf seinen Kapitän Ansgar Pflüger bauen.
Copyright: Quentin Bröhl
... das Ziel bis zur Winterpause: „In den nächsten vier Spielen müssen sieben Punkte her. Mindestens. Gegen die direkte Konkurrenz (aus Porz, Weiden und Bornheim, Anm. d. Red.) muss man schlichtweg was holen und auch wenn die Partie gegen Siegburg tabellarisch gesehen ein Bonusspiel ist: Wer will schon das einzige Derby der Saison verlieren?“
... Trainer Nils Teixeira: „Teix macht einen tollen Job und erreicht die Mannschaft zu einhundert Prozent. Er ist sachlich, kann im richtigen Moment aber auch auf den Putz hauen. An ihm liegt es am wenigsten, dass wir erst acht Punkte auf dem Konto haben. Die Mannschaft ist gefordert. Basta.“
