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Nach 17 Jahren„Gentleman“ Gerd Klink tritt als Wahlscheider Trainer ab

Lesezeit 3 Minuten
Trainer Gerd Klink und Assistent Guido Radermacher

Chefcoach Gerd Klink (vorne) und Co-Trainer Guido Radermacher vom Wahlscheider SV sagen gemeinsam Ade.

Es ist das Ende einer Ära: Chefcoach Gerd Klink und Co-Trainer Guido Radermacher vom Wahlscheider SV ziehen im Sommer einen Schlussstrich.

Ein Urgestein der Fußball-Bezirksliga sagt Ade. Der Wahlscheider SV verliert am Saisonende seinen dienstältesten Seniorentrainer: Nach 17 Jahren tritt Gerd Klink (62) zurück. Am Sonntag (15.15 Uhr) bestreitet er sein drittletztes Heimspiel, nämlich das gegen den 1. FC Niederkassel. Auch Klinks langjähriger Co-Trainer Guido Radermacher legt sein Amt nieder. „Wir wussten alle, dass dieser Tag X irgendwann kommen würde“, sagt Vorsitzender Siegfried Janzen. „Natürlich löst dieser Entschluss Wehmut bei uns aus.“

Unter Klink spielt der WSV seit 2011 durchgehend in der Bezirksliga, 2020 feierte man die Vizemeisterschaft. Ein Jahr zuvor hatte der Coach, der einige Spieler schon seit der Jugend betreut, die Wahlscheider ins Kreispokal-Endspiel geführt. Dort unterlag man dem Mittelrheinligisten FC Hennef mit 1:2 (1:1).

„Ich beende am Jahresende meine berufliche Tätigkeit und habe mir schon lange darüber Gedanken gemacht, welche Strukturen ich meinem Rentner-Dasein geben will“, erklärt Klink. „Und da passen zwei oder drei Trainingseinheiten pro Woche nicht rein. Außerdem will ich mal wissen, wie ein Mittagessen an einem Sonntag schmeckt.“

Gerd Klink zieht es in den Jugendbereich

Seine Trainerkarriere verbindet er ausnahmslos mit positiven Erinnerungen: „Ich war schon Coach, als ich noch Mofa fuhr. Insbesondere die 17 Jahre als Trainer der ersten Mannschaft haben mir so viel gegeben.“ Auch nach dem Ende seiner Seniorentrainer-Laufbahn bleibt er Wahlscheid treu: „Ich trage den WSV in meinem Herzen und werde garantiert keinen anderen Verein mehr coachen. Fest steht auch: Ich werde hier auf keinen Fall Sportlicher Leiter.“

Ein anderes Amt beim WSV kann er sich indes vorstellen: „Ich würde gerne wieder im Jugendbereich als Co-Trainer arbeiten und vielleicht sogar mal meinen Enkeln die Schuhe zubinden.“

In die Suche nach seinem eigenen Nachfolger wurde Klink involviert: „Mit Linus Werner haben wir eine sehr gute Lösung gefunden. Wichtig ist aber, dass er seinen eigenen Stil findet und durchsetzt.“ Der 39-Jährige coacht derzeit den bergischen A-Ligisten TuS Immekeppel. Zuvor war er jahrelang (als Chefcoach und Co-Trainer) beim Bezirksligisten Heiligenhauser SV im Einsatz. Dort betreute er auch die U19.

Für mich ist Gerd Klink der Gentleman unter den Bezirksliga-Trainern
Bastian Wittenius, Trainer des TuS Buisdorf

Die Bezirksliga-Trainerkollegen reagieren mit Wehmut auf das bevorstehende Ende der Klink-Ära. „Er hat in Wahlscheid einen Riesenjob gemacht“, sagt Bastian Wittenius vom TuS Buisdorf. „Die Art, wie er sein Team führt, ist bemerkenswert. Sein Umgang war immer von Respekt geprägt. Für mich ist Gerd der Gentleman unter den Bezirksliga-Trainern.“

Laut dem Uckerather Trainer Didi Rombach wird Klink „eine große Lücke hinterlassen. Seine Arbeit in Wahlscheid verdient höchste Anerkennung und ist mit Worten kaum zu beschreiben. Er war immer fair und ehrlich im Umgang mit seinen Trainerkollegen – ich kenne keinen, der auch nur ein negatives Wort über ihn äußern würde.“ Auch abseits des Platzes werde er ihn „vermissen. Mit Gerd konnte man nach dem Abpfiff immer ein Bierchen trinken. Unabhängig vom Ergebnis. Dann war jegliche sportliche Rivalität vergessen.“


Weitere Spiele: So., 15 Uhr: Hertha Rheidt – SV Vorgebirge, Oberdrees – SC Uckerath. 15.15 Uhr: Niederbachem – TuS Buisdorf, Hangelar – SV Bergheim, SV Leuscheid – Bad Honnef, Bröltaler SC– SV Beuel 06.

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