Neue PromenadeRheinallee von Königswinter wird umgestaltet – zwei neue Plätze

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Rheinpromenade_Blick_Eselsbrunnen

So sieht der Siegerentwurf die künftige Rheinpromenade in der Altstadt von Königswinter in Höhe des Eselsbrunnens.

Königswinter – Im Januar hatte es lediglich einen Dringlichkeitsbeschluss  zur „Umgestaltung der Rheinallee“ im Ausschuss für Stadtentwicklung, Umwelt und Klimaschutz gegeben. Die pandemische Situation ließ zu Jahresbeginn keine reguläre Beratung zu. Doch dieses Mal klappte es: Peter Carl vom Planungsbüro Lohaus, Carl Köhlmos aus Hannover, dem ersten Preisträger des Wettbewerbsverfahrens zur Flaniermeile in der Altstadt von Königswinter, und Thomas Baum, Verkehrsgutachter des Büros VSU aus Herzogenrath, kamen in den Ausschuss, um ihre Planungen zu erläutern.

Als Kernpunkte stellte Peter Carl die zu schaffenden Plätze an der Drachenfelsstraße und der Clemens-August-Straße – Platz am Siebengebirge – als jeweilige „Ein- beziehungsweise Ausgangstore“ dar. Zum einen soll der Eselsbrunnen noch eine Erweiterung erfahren und das Café Berzen einen Neubau in nördlicher Richtung erhalten.

Auf der Uferpromenade als Herzstück sollen unterschiedliche Sitzmöglichkeiten geschaffen werden, die den Blick in Richtung Rhein und Promenade ermöglichen. Der Radverkehr soll aus der Promenade auf die dann als Fahrradstraße ausgewiesene Rheinallee geführt werden und nur langsam Fahrende dürfen die Promenade weiter nutzen. Eine feinkörnige Asphaltierung der Straße und in Rasenflächen gelegte Bahngleise sorgen für gefälliges Aussehen.

Erst muss die Rheinallee herabgestuft werden

Widerspruch kam aus den Reihen der Ausschussmitglieder, als es um die Unterscheidung zwischen schnell und langsam fahrenden Radlern ging, weil bei der Preisvergabe das Argument der strikten Trennung der Radfahrer ein wichtiges Kriterium gewesen sei. Weiterhin legten sie Wert auf den Erhalt der bisherigen Außengastronomieflächen, die bei einer Fahrbahnbreite von 4,75 Metern nicht beschnitten werden sollen.

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Um eine Planung überhaupt umsetzen zu können, ist eine Herabstufung der Rheinallee (Landesstraße 193) notwendig und die Baulast vom Landesbetrieb an die Stadt Königswinter zu übergeben. Nach den bisherigen Gesprächen von Stadtverwaltung und dem Landesbetrieb Straßenbau wird das wohl positiv beschieden werden können, betrifft dann aber den gesamten Bereich von der Clemens-August-Straße bis zur Auffahrt zur B 42 in Bad Honnef-Rhöndorf.

Kritisch sieht der Verkehrsgutachter jedoch die Ausweisung als Fahrradstraße, da dies straßenverkehrsrechtlich nur möglich ist, wenn die Straße überwiegend dem Radverkehr dient. Das ist bei einer derzeitigen Frequenz von 3000 Kraftfahrzeugen am Tag nicht der Fall und deshalb lautet sein Vorschlag, die Straße als Fährzubringer zu sperren und den Parksuchverkehr zu vermeiden.

Überhaupt seien Parkgebühren in den verbleibenden Längsparkplätzen der Rheinallee höher als der Parkraum in Parkierungsanlagen anzusetzen und die „Brötchentaste“ abzuschaffen. Er befürwortet eine Aufweitung der Fahrbahn auf fünf Meter Breite um die Option, die Straße auch im Gegenverkehr zu betreiben, zu erhalten.

Baubeginn wird 2022 noch nicht sein

Einstimmig nahmen die Mitglieder den Sachstandsbericht und die Ergebnisse der Verkehrsuntersuchung zur Kenntnis. Für die weitere Planung auf Grundlage der Empfehlungen des Verkehrsgutachters, gab es neben den Ja-Stimmen von CDU und der Koalition eine Enthaltung (Linke) und eine Nein-Stimme (FDP). Einstimmig beschied der Ausschuss, dass die Maßnahme nicht ab dem Jahr 2022 umgesetzt sowie eine Bürgerinformationsveranstaltung auf Grundlage der Wettbewerbsarbeit und der Empfehlungen des Verkehrsgutachters durchgeführt werden soll.

Ausdrücklich wird in der Vorlage darauf hingewiesen, dass bei der Bürgerinformation das Wettbewerbsergebnis und Wettbewerbsarbeit des ersten Preisträgers die Leitlinie für die Umgestaltung darstellen. Ziel des Beteiligungsverfahrens ist es, Ideen und Anregungen für die Konkretisierung der Planung zu erhalten.

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